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Schwellenländer treibende Kraft für Rohstoffmarkt

10.03.2008, 13:38 Uhr

„Die Aussichten für den Rohstoffsektor sind positiv. Der Sektor ist kaum von der Wirtschaftslage in den USA und Europa beeinflusst. Vielmehr sorgen Angebotsengpässe und der hohe Bedarf aus Schwellenländern für steigende Preise“, sagt Gabriel Wallach, Fondsmanager des Fortis L Fund Resources World von Fortis Investments. Vor allem bei Kohle und Stahl wurden bereits in diesem Jahr Rekordpreise erreicht. Unternehmen, die die Marktineffizienzen nutzen, profitieren von dieser Entwicklung.

„Der Rohstoff-Sektor bleibt weitgehend unberührt von den jüngsten Korrekturen an den internationalen Aktienmärkten und den Befürchtungen einer Rezession in den USA und Europa“, sagt Gabriel Wallach, Fondsmanager des Fortis L Fund Resources World von Fortis Investments. Der Grund: Die größte Nachfrage nach Rohstoffen kommt nicht aus den etablierten Industrieländern. Schwellenländer sind die treibende Kraft, insbesondere China. Nur ein starker Rückgang der chinesischen Wirtschaft könnte zu sinkenden Rohstoffpreisen und Aktienkursen führen. Wallach geht jedoch davon aus, dass das Wachstum in den nächsten ein bis zwei Jahren nicht unter 9-10% pro Jahr fallen wird. „Wir sind davon überzeugt, dass Unternehmen in der Rohstoffbranche weiterhin von Angebotsengpässen und einer anhaltend hohen Nachfrage aus den Schwellenländern profitieren werden. Die größten Chancen sehen wir im Stahl- und Kohle-Sektor“, sagt Wallach.

Spitzenpreise für Stahl

Die Stahlproduktion in China hat sich verlangsamt während die Nachfrage stabil bleibt. Im Land der Mitte werden rund 500 Millionen Tonnen jährlich erzeugt. In diesem Jahr ist die Wachstumsrate von vormals 30% auf 5-10% zurückgegangen – vor allem aufgrund der steigenden Kosten und der Schließung von kleinen, ineffizienten Stahlwerken. Die Folge: Die Exporte sind stark zurückgegangen. Da die weltweiten Bestände jedoch gering sind, können Stahlunternehmen, die in der Lage sind, ihre Produktion zu erhöhen, von den steigenden Preisen profitieren. „Deshalb investieren wir vor allem in solche Unternehmen, die eigene Eisenerz und/oder Kohle-Vorkommen haben“, sagt Wallach. Der Preis für Eisenerz beispielsweise stieg Mitte Februar um 65 Prozent. Warmgewalzter Stahl erreichte einen Rekordpreis von 1000 US-Dollar pro Tonne (Quelle: Bloomberg).

Rekordpreise für Kohle

Die Schneestürme in China und Überschwemmungen in Australien in den vergangenen Wochen haben die Förderung und den Transport von Kohle stark beeinträchtigt. China hat sogar seine Exporte bis mindestens Mitte März eingestellt, weil der Binnenbedarf nicht gedeckt werden kann - allein 75% des Energieverbrauchs werden in China über Kohlekraftwerke erzeugt. Die Folge: Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage – sind die Preise auf dem Spotmarkt in die Höhe geschnellt. Zwar betragen die Kohle-Exporte aus China nur 10-12 Millionen Tonnen von weltweit insgesamt 650 Millionen Tonnen. Da jedoch das Angebot an Kohle gering ist und keine nennenswerten Alternativen dazu existieren, konnten Händler am Spotmarkt Rekordpreise von 150 US-Dollar/Tonne erzielen – das sind 100 US-Dollar/Tonne mehr als im gesamten Vorjahr. In Australien, das der weltweit führende Kokskohle-Exporteur ist, führten die Lieferschwierigkeiten sogar zu Rekordpreisen von 275 US-Dollar/Tonne am Spotmarkt – 175 US-Dollar mehr als die Preise im Jahr 2007 (Quelle: Bloomberg).

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