EZB-Chefin Lagarde warnt vor Krypto – einer ihrer Söhne hat investiert

EZB-Präsidentin Christine Lagarde: Mache mir Sorgen um Menschen, die die Risiken nicht verstehen. (Bild: Shutterstock.com/Alexandros Michailidis)
EZB-Präsidentin Christine Lagarde: Mache mir Sorgen um Menschen, die die Risiken nicht verstehen. (Bild: Shutterstock.com/Alexandros Michailidis)

EZB-Chefin Christine Lagarde hat sich in einem Interview mit dem niederländischen Fernsehen für eine Regulierung von Kryptowährungen ausgesprochen. Menschen sollten davon abgehalten werden, mit ihren Ersparnissen darauf zu spekulieren.

23.05.2022, 18:29 Uhr
Notenbanken

Redaktion: hf

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte in dem Interview, das vom Finanzinformationsdienst Bloomberg weiterverbreitet wurde, sie mache sich Sorgen um Menschen, "die die Risiken nicht verstehen, die alles verlieren und schrecklich enttäuscht sein werden, weshalb ich glaube, dass dies reguliert werden sollte."

Nach den jüngsten Verwerfungen am Digitalwährungsmarkt notieren die bekanntesten Kryptowährungen Bitcoin und Ether rund 50% unter dem Höchst im vergangenen Jahr. Die Aufsichtsbehörden nehmen den Sektor verstärkt in den Blick angesichts der Sorge, dass sich Gefahren für das Finanzsystem insgesamt ergeben könnten.

Aufsicht ist gefordert

Lagarde äusserte sich skeptisch in Bezug auf den Wert von Krypto. »Meine sehr nüchterne Einschätzung ist, dass Kryptowährungen nichts wert sind, dass sie auf nichts basieren, dass es keinen zugrunde liegenden Vermögenswert gibt, der als Sicherheitsanker fungiert.”

Ganz anders sei der von der Zentralbank geplante Digital-Euro. »An dem Tag, an dem wir die digitale Währung der Zentralbank, einen digitalen Euro, herausbringen, werde ich garantieren, dass die Zentralbank dahinter steht, und ich denke, dass sie sich stark von vielen dieser Dinge unterscheidet”, sagte die EZB-Chefin.

Sie selbst besitzt keine Krypto

Lagarde erklärte, dass sie selbst keine Krypto-Assets besitze, weil »ich das, was ich predige, auch praktizieren möchte”. Sie verfolge die Entwicklungen jedoch »sehr sorgfältig”, da einer ihrer Söhne investiert habe – gegen ihren Rat. »Er ist ein freier Mann”, bemerkte sie.

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