17.10.2024, 15:42 Uhr
Aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten hat die Europäische Zentralbank zum dritten Mal die Zinsen gesenkt. Weitere Schritte dürften bald folgen – auch weil die Inflation noch stärker als gedacht gefallen ist.
Die EZB belässt den Leitzins bei 4,25 Prozent, und der für Sparer wichtige Einlagensatz bleibt bei 3,75 Prozent. Die Notenbank verweist bei ihrem Entscheid auf den immer noch hohen Preisdruck.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Zinsniveau erwartungsgemäss unverändert belassen. Erst im Vormonat hatte sie die Zinswende eingeläutet und erstmals seit 2019 die Zinsschraube gelockert.
Ökonomen hatten eine Zinspause erwartet. Zwar ist die Inflation in der 20-Eurpoländern im Juni auf durchschnittlich 2,5 Prozent gesunken. Damit nähert sie sich der 2 Prozent-Marke, welche die EZB anstrebt.
Doch sie habe es mit weiteren Zinssenkungen nicht eilig, kommentiert Ulrich Kater von der DekaBank. Für eine nächste Zinssenkung im September sehe es derzeit allerdings gut aus.
Die EZB selbst erklärte, man handle weiter datenabhängig und entscheide von Sitzung zu Sitzung. Der Preisdruck sei zurzeit noch immer hoch.
Sorgen bereitet der Notenbank die Teuerung im Dienstleistungssektor, die im Juni wie bereits im Vormonat 4,1 Prozent betragen hatte.
Auch das Lohnwachstum war zuletzt immer noch kräftig. Im ersten Quartal waren die Tariflöhne in der Eurozone um 4,7 Prozent gestiegen, wie der «Spiegel» berichtet. Jüngste Unternehmensnachrichten würden laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane aber auf eine Abschwächung hindeuten.