17.10.2024, 15:42 Uhr
Aufgrund schwacher Wirtschaftsdaten hat die Europäische Zentralbank zum dritten Mal die Zinsen gesenkt. Weitere Schritte dürften bald folgen – auch weil die Inflation noch stärker als gedacht gefallen ist.
Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Beschleunigung gerechnet, allerdings nur auf 2,5 Prozent. Erstmals seit längerem stieg auch die wichtige Kerninflation wieder an.
Im Vormonat hatte die Inflation stagniert, nachdem sie sich in den Monaten zuvor abgeschwächt hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich mit deutlichen Zinsanhebungen gegen die zeitweise extrem hohe Inflation gestemmt. Wegen des tendenziellen Rückgangs der Teuerung werden jetzt aber erste Zinssenkungen erwartet. Vermutlich werden die Währungshüter schon an diesem Donnerstag aktiv. Die EZB strebt mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an.
Nicht nur die allgemeine Teuerung, auch die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel stieg erstmals seit längerem wieder an. Die Rate erhöhte sich von 2,7 auf 2,9 Prozent. Die Energiepreise stiegen wieder leicht an, nachdem sie in den Monaten zuvor gefallen waren. Der Preisauftrieb bei Lebens- und Genussmitteln ging leicht zurück. Die Dienstleistungspreise stiegen um 4,1 Prozent und damit klar überdurchschnittlich. Diese Komponente wird wegen ihres hohen Lohnanteils von der EZB besonders genau beobachtet.