19.09.2024, 08:35 Uhr
Die Banken in der Schweiz rechnen in den kommenden Jahren wieder mit einer schrumpfenden Zinsmargen. Fundamentale Umwälzungen in ihrer Branche sehen die Institute mittelfristig aber nicht auf sich zukommen, wie der...
Der global grösste Börsengang im ersten Quartal kam mit Galderma aus der Schweiz. Mit 2,3 Mrd. Franken war das Emissionsvolumen gleich hoch wie alle Schweizer Börsengänge 2023 zusammen und der grösste des Landes seit 2014. Fünf IPO aus Europa sind unter den 10 grössten Börsengängen weltweit.
In Europa und Amerika waren die Bedingungen für Börsengänge im ersten Quartal 2024 deutlich positiver als im Vorjahresquartal: In den USA gab es 49 Börsengänge (33 in Q1 2023), wie das vierteljährliche IPO-Barometer des Beratungsunternehmen EY zeigt. Das Gesamtvolumen sprang von 2,6 Mrd. Dollar auf 8,5 Mrd. im diesjährigen Quartal.
Ähnlich positiv war die Entwicklung in Europa. Zwar lag die absolute Zahl mit 26 leicht unter dem Vorjahresquartal von 28, aber das Volumen hat sich mit 5,9 Mrd. Dollar fast verdreifacht.
Vom weltweiten Emissionsvolumen von 23,7 Mrd. Dollar entfiel rund ein Viertel auf Unternehmen aus dem Gesundheits- und Life-Science-Sektor. Auch der grösste Börsengang des laufenden Jahres kam aus dieser Branche: Die Kotierung des Schweizer Hautpflegekonzerns Galderma an der SIX Swiss Stock Exchange erbrachte knapp 2,3 Mrd. Franken.
Das entspricht fast genau dem Total aller zehn Börsengänge in der Schweiz des vergangenen Jahres und ist das grösste IPO an der SIX seit Landis & Gyr im Jahr 2014.
«Nach dem erfolgreichen Börsengang von Galderma hoffen wir, dass ein wichtiger Impuls gesetzt werden konnte, welcher weitere Dynamik am Schweizerischen Kapitalmarkt auslösen wird», sagt Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services von EY in der Schweiz.
Die zweit- und drittgrösste IPO des ersten Quartals waren mit Amer Sports aus Finnland und der Drogeriekette Douglas aus Deutschland ebenfalls europäische Unternehmen.
Weltweit waren die Rahmenbedingungen nicht überall gut. Die Zahl der Börsengänge blieb mit 287 leicht unter dem Vorjahreswert von 307. Immerhin stieg das Gesamtemissionsvolumen wie erwähnt auf 23,7 Mrd. Dollar (i. V. 22,1 Mrd.).
Der Dämpfer war Asien. In der asiatisch-pazifischen Region gingen sowohl das Emissionsvolumen um 56 Prozent auf 5,8 Mrd. Dollar als auch die Zahl der Kotierungen um 34 Prozent auf 119 zurück.
Besonders der chinesische IPO-Markt zeigte Schwächen – sowohl bei der Zahl (von 86 auf 42) als auch beim Volumen (von 10,4 auf 3,9 Mrd. Dollar).
«Da sich global gesehen die Inflation weiter reduziert und die Zentralbanken tendenziell zu einer Senkung der Leitzinsen übergehen, sind wir vorsichtig optimistisch betreffend Entwicklung der IPO-Märkte in 2024. Dies äussert sich auch darin, dass rund zwei Drittel aller Private Equity Firmen davon ausgehen, dass es in diesem Jahr zu einem Anstieg der IPO-Aktivität kommen wird», beurteilt Tobias Meyer die Lage.