14.11.2024, 15:34 Uhr
Sven Württemberger ist zum neuen CEO der DWS Schweiz berufen worden. Zuletzt war er als Head of Client Coverage Division Schweiz für den Vertrieb verantwortlich. Württemberger ist seit 2017 für den deutschen...
Die Europäische Zentralbank führt ihren sehr lockeren geldpolitischen Kurs fort und belässt den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von 0%. Zudem bestätigte die EZB auch ihre Entscheidung vom März, die Anleihen-Ankäufe im Rahmen des Pandemie-Notfallankaufprogramms im laufenden Quartal signifikant zu erhöhen.
Den Leitzins beliess die Notenbank an ihrer Sitzung vom Donnerstag auf dem Rekordtief von 0,0%. Dort liegt er bereits seit März 2016. Auch an ihrem Einlagesatz, der bei minus 0,5% liegt. Auch an ihrem Einlagesatz, der bei minus 0,5% liegt, hält sie fest. Damit müssen Finanzinstitute weiterhin Strafzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken. Der EZB-Rat geht davon aus, dass die EZB-Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, das "hinreichend nahe, aber unter 2% liegt", und dass sich diese Annäherung in der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation durchgängig widerspiegelt.
Weiter werden die Währungshüter die Nettoankäufe im Rahmen des Pandemie-Notfallankaufprogramms (Pandemic Emergency Purchase Programme – PEPP), das einen Gesamtumfang von 1'850 Mrd Euro hat, mindestens bis Ende März 2022 und in jedem Fall so lange weiterhin durchführen, bis die Phase der Coronavirus-Krise ihrer Einschätzung nach überstanden ist. Da die neuen Daten die bei der geldpolitischen Sitzung im März vorgenommene gemeinsame Beurteilung der Finanzierungsbedingungen und der Inflationsaussichten bestätigen, geht der EZB-Rat davon aus, dass die Ankäufe im Rahmen des PEPP während des laufenden Quartals weiterhin deutlich umfangreicher ausfallen werden als während der ersten Monate des Jahres.
"Alles in allem ist die EZB in einer abwartenden Haltung. Wichtig wird das nächste geldpolitische Treffen im Juni sein, wenn mehr Klarheit über den Impffortschritt besteht und die neuen Projektionen für Wachstum und Inflation vorliegen", kommentiert Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, die EZB-Sitzung. Dann müsse sie darüber entscheiden, ob sie auch im dritten Quartal ein signifikant höheres Ankaufvolumen für notwendig erachtet. Das PEPP wäre in jedem Fall gross genug, um auch dies zu schultern. "Sorgen über eine schnellere Rücknahme der Anleihekäufe halten wir nach wie vor für unbegründet. Dazu ist die Unterauslastung der Wirtschaft zu gross, zudem sehen wir den Inflationsanstieg nur als temporär und nicht dauerhaft an. Eine Meinung, die auch von der EZB geteilt werden dürfte", meint Kastens. Im Gegensatz zu anderen Notenbanken wie der Bank of Canada, die eine Reduktion ihrer Anleihekäufe angekündigt hat, sei die EZB noch weit von einem echten Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik entfernt.