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Bei Private Equity gewinnt die Managerauswahl an Bedeutung

Foto Pixabay
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Private Equity (PE) ist gefragt. 2018 könnte die alternative Anlageklasse mehr als 500-Mrd. Dollar Neugelder anziehen. Mark J. McDonald, Head of Private Equity, DWS, weist auf vier Trends hin, welche Anleger beachten sollten.

02.08.2018, 13:16 Uhr
Alternatives

Redaktion: glc

Der Private-Equity-Markt hat sich in den zehn Jahren nach der globalen Finanzkrise rasant entwickelt. Gemäss dem Preqin Global PE & VC Report kletterte das jährliche Fundraising zwischen 2013 und 2017 von 316 auf 453 Mrd. Dollar und summierte sich auf 1,9 Billionen Dollar. Das gesamte Asset under Management wird auf 3 Billionen Dollar geschätzt. Die gute Nachfrage beruht auf den guten Renditen, welche Private Equity abwerfen können. Die Spitzen liegen gemäss Cambridge Associates PE & VC Statistics bei 20% oder mehr und im Median um die 10% pro Jahr. Laut dem Private Equity-Experten Mark J. McDonald von DWS, verstecken sich jedoch hinter der bemerkenswerten Entwicklung der PE-Industrie vier wichtige Markttrends, die Anleger unbedingt berücksichtigen sollten.

So erzielen Spitzenrenditen gemäss McDonald nur diejenigen Anleger, welche über mehrere Zyklen beim selben Manager (General Partner oder GP) geblieben sind und Zugang zu den besten GPs hatten. So lag beispielsweise die Renditevarianz, ausgehend von Daten der Fonds des "Jahrgangs 2008", zwischen dem besten und schlechtesten Quartil deutlich im zweistelligen Bereich. Fonds dieses Jahrgangs seien aber jetzt in der Regel reif und hätten nur noch eine geringe Renditevarianz. "Anleger mit Fondsmanagern im obersten Quartil erzielten Renditen weit über relevanten öffentlichen Benchmarks. Bei sich schlecht entwickelnden Fonds wurde die vergleichsweise tiefe Liquidität dieser Anlageklasse jedoch kaum kompensiert", erklärt der PE-Experte.

Höhere Liquidität dank sekundären Buyouts
Ein zweiter Trend betrifft gemäss McDonald die Liquidität. Diese habe sich mit dem Aufkommen von sekundären Buyouts beachtlich entwickelt. Traditionell sind PE-Anlagen an sich langfristig und illiquide so bräuchten einige Fonds gegen 20 Jahre bis zur Liquidation. "Durch die Zunahme von sekundären Buyouts können Anleger (die als Limited Partners oder "LPs" bezeichnet werden) mittlerweile ihre Anteile an Private-Equity-Fonds leichter verkaufen und sind sogar in der Lage, mehrere Portfoliounternehmen gleichzeitig, manchmal in Transaktionen unter der Federführung der Private-Equity-Fonds-GPs selbst, zu verkaufen", meint McDonald. In diesem Markt stünden schätzungsweise 125 Milliarden Dollar zur Verfügung, sodass führende LPs das Marktklima durch den Verkauf von illiquiden Private-Equity-Portfolios von bis zu 2 Milliarden Dollar nutzen können. Dadurch ist die Anlageklasse selbst liquider geworden. "LPs haben grosse Summen in Private-Equity-Fonds investiert, die sich auf sekundäre Buyouts spezialisieren. Dies kann unmittelbaren Zugang zu einem hoch diversifizierten Private-Equity-Portfolio bieten, mit Engagements über mehrere Jahrgänge, Branchen und Regionen", betont der PE-Spezialist.

McDonalds sieht in den nächsten zehn Jahren keinen unmittelbaren Abschwung im Fundraising. Aber dieses hohe Fundraisingvolumen könne unbeabsichtigte Nebeneffekte und damit einen dritten Trend auslösen. "Wenn mehr Geld in Private Equity fliesst, so entbrennt zwischen den GPs ein heftiger Wettbewerb um hochwertige Anlagen, der wiederum die Kaufpreise (überwiegend finanziert durch Eigenkapital und nicht hohe Verschuldung) nach oben treibt", erklärt er. So gerieten die Renditen unter Druck. So künden GPs im Buyout-Bereich den Investoren bereits heute tiefere Renditen an. Diese liegen laut McDonald noch immer im mittleren zweistelligen Bereich, was durchaus noch interessant sei.

Steigender Wettbewerb
Starker Wettbewerb dürfte einen vierten Trend verstärken, welcher zyklische und säkulare Veränderungen betrifft. So haben auf zyklischer Seite LPs zur Portfoliodiversifizierung ihre Assetallokation in Alternative Investments besonders Private Equity stetig erhöht. Auf der säkularen Seite laute gemäss McDonald das in den letzten Jahren vorherrschende Thema wie folgt: grössere Allokationen in "Marken"-Fonds, mit deren Hilfe LPs ihre Beziehungen konsolidieren und bevorzugten Managern zusätzliches Kapital geben. "Durch diese Marktentwicklung geraten kleinere, neue Manager in eine extreme Wettbewerbssituation, in der sie sich jetzt mehr als je zuvor beweisen müssen", warnt McDonald. Die Managerauswahl und der Zugang zu den besten Managern werde daher in der nächsten Entwicklungsphase des Markts noch wichtiger werden.

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