29.08.2024, 09:11 Uhr
Die Schweizer Tochter der Deutschen Bank hat im ersten Semester 2024 deutlich weniger Gewinn erzielt. Konkret ging der Geschäftserfolg um knapp 29 Prozent auf 13,1 Millionen Franken zurück. Unter dem Strich sank der...
Deutsche Bank und Commerzbank haben Fusionsgespräche aufgenommen. Als treibende Kraft hinter den Gesprächen gilt die deutsche Regierung.
Die Deutsche Bank und die Commerzbank haben bestätigt, dass sie Gespräche über eine Fusion der beiden Finanzinstitute aufgenommen haben. Mit Blick auf sich bietende Opportunitäten habe der Vorstand der Deutschen Bank beschlossen, strategische Optionen zu prüfen und daraufhin zu bewerten, ob sie Wachstum und Profitabilität der Bank stärken. Es gebe allerdings keine Gewähr, dass es zu einer Transaktion komme. Die Commerzbank, an der der Staat 15% hält, teilte mit, dass man ergebnisoffene Gespräche über einen Zusammenschluss aufgenommen habe. Der deutsche Finanzminister Olaf Scholz gilt als treibende Kraft hinter den Fusionsgesprächen, mit dem Ziel, die beiden Finanzinstitute zu einem international konkurrenzfähigen "Champion" zusammenzuführen.
Fusion würde zu Stellenabbau führen
Deutsche Bank und Commerzbank kämen zusammen auf eine Bilanzsummen von 2 Bio. Euro. Ihr Marktanteil in Deutschland wäre 20% und sie würden über 2500 Filialen verfügen. Zusammen beschäftigen die beiden Institute 140'000 Mitarbeiter. Es liegt auf der Hand, dass eine Fusion einen Stellenabbau zur Folge hätte. In deutschen Medien war von bis zu 30'000 Stellen die Rede. Der Börsenwert der Deutschen Bank ist etwa doppelt so hoch wie jener der Commerzbank, die derzeit knapp 9 Mrd. Euro wert ist. Commerbank-Aktionäre würden somit nach einer Fusion rund ein Drittel am neuen Finanzinstitut halten, der Staat hielte rund 5%.
Konsolidierungen der Bankenbranche ist ein wichtiges Thema
In einer Nachricht an die Mitarbeiter ordnete Christian Sewing, Vorstandschef der Deutschen Bank, die Situation ein: Seit Monaten gebe es ständig Gerüchte über mögliche Zusammenschlüsse. Im vergangenen September habe er gesagt, man wolle zunächst die Hausaufgaben erledigen, um die Deutsche Bank wieder auf Kurs zu bringen und die Rentabilität zu steigern. Dabei sei man in den vergangenen Monaten weit vorangekommen.
Gleichzeitig müsse sich die Deutsche Bank aber mit Gelegenheiten beschäftigen, wenn sie sich böten. Sewing wies darauf hin, dass die Konsolidierung der Bankenbranche in Deutschland und Europa für sein Institut ein wichtiges Thema sei. "Unser Ziel ist und bleibt es, eine globale Bank mit einem starken Kapitalmarktgeschäft zu sein basierend auf einer führenden Position in unserem Heimatmarkt Deutschland und Europa und mit einem weltweiten Netzwerk, wie es unsere Kunden von uns erwarten", so der Vorstandschef. Zum jetzigen Zeitpunkt stehe aber keineswegs fest, ob es überhaupt zu einer Transaktion kommen werde. Die Erfahrungen zeigten, dass es viele wirtschaftliche und technische Gründe geben kann, die einem solchen Schritt entgegenstehen könnten.