13.11.2024, 09:19 Uhr
Die UBS ist laut einem Medienbericht wegen russischer Kunden ins Visier der US-Behörden geraten. Die Sanktionsbehörde «Office of Foreign Assets Control» (OFAC) habe die Grossbank in diesem Zusammenhang...
Im Rechtsstreit der Credit Suisse mit dem früheren georgischen Regierungschef und Milliardär Bidzina Ivanishvili war die Bank auf Bermudas zu einer Busse von 600 Millionen Dollar verurteilt worden. Die Grossbank will nun auch das Urteil des Berufungsgerichts noch weiter ziehen.
«Das Berufungsurteil ist noch nicht rechtskräftig und kann angefochten werden, was Credit Suisse Life mit Nachdruck zu tun gedenkt», heisst es in der Stellungnahme der Grossbank.
Die Grossbank begrüsse den Entscheid des Berufungsgerichts, die vorinstanzliche Feststellung aufzuheben, wonach ihre Lebensversicherungsgesellschaft Credit Suisse Life Bermuda die Klägerin arglistig getäuscht haben soll, teilte die CS in einer Stellungnahme mit. Es sei aber enttäuschend, dass das Gericht den Argumenten der Versicherungstochter nicht gefolgt sei, dass diese ihren Vertrag mit ihrem Kunden nicht verletzt habe.
Im dem Urteil des Berufungsgerichtes auf den Bermudas, heisst es, dass die Aufhebung der Klage wegen falscher Angaben keine Relevanz für die Gesamtklage habe, ausser möglicherweise bezüglich der Kosten. Die Vorinstanz hatte im Frühling 2022 die Credit Suisse zu einer Zahlung von insgesamt 607 Millionen Dollar verurteilt.
Ivanishvili selbst äusserte sich ebenfalls zum Urteil. Ein Sprecher des Milliardärs betonte, dass das Appellationsgericht «lediglich in einem Bereich die Begründung für die Entschädigung korrigiert» habe. Keinesfalls sei das Urteil «weitgehend aufgehoben» worden.
«Dies ist das dritte Mal innerhalb von 15 Monaten, dass ein Gericht gegen die Credit Suisse entschieden hat», heisst es im Communiqué von Ivanishvilis Sprecher.
Der ehemalige Politiker und Milliardär Ivanishvili war Kunde des betrügerischen Genfer CS-Beraters Patrice Lescaudron und hatte hohe Summen seines Vermögens über die CS investiert. Lescaudron hatte spätestens ab 2011 reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt - darunter von Ivanishvili. Das Gericht auf den Bermudas hatte der CS vorgeworfen, sie habe «keine oder unzureichende Massnahmen getroffen», um Lescaudrons «betrügerische Misswirtschaft» zu verhindern.
Nach dem Urteil auf den Bermudas war die CS im Mai 2023 auch von einem Gericht in Singapur zu Schadenersatzzahlungen an Ivanishvili von insgesamt 926 Millionen US-Dollar verurteilt worden. In den Urteilen der Gerichte von Singapur und der Bermudas gibt es allerdings Überlappungen, die sich auf mehr als 300 Millionen Dollar belaufen dürften.
Patrice Lescaudron war 2015 bei der Credit Suisse fristlos entlassen worden. 2018 wurde er in einem Strafverfahren in Genf zu fünf Jahren Gefängnis und zu einer Zahlung von 130 Millionen US-Dollar verurteilt. Im Sommer 2020 nahm er sich das Leben.