"Schwellenländer stehen immer noch gut da"

Sophia Whitbread, Emerging Market Equity Income Manager bei Newton/BNY Mellon.
Sophia Whitbread, Emerging Market Equity Income Manager bei Newton/BNY Mellon.

Trotz gefühlten politischen Unsicherheiten und steigender Inflation stehen die Schwellenländer immer noch positiv da. Dies ist das Fazit des aktuellen BNY Mellon "Special Report: Emerging Markets", in dem Anlagespezialisten von Newton, Standish und Insight ihre Einschätzungen und Ausblicke zu den Schwellenländern geben.

24.09.2014, 10:45 Uhr

Redaktion: dab

Im Bericht werfen Fondsmanager von Newton, der Standish Mellon Asset Management Company LLC und von Insight Investment einen Blick auf die neusten Trends, welche Anlagen in den Emerging Markets beeinflussen, und geben eine Prognose für die kommenden Monate ab. Der Bericht enthält Ausblicke auf die Zunahme von Long-/Short-Strategien bei festverzinslichen Vermögenswerten aus Emerging Markets sowie die Auswirkung politischer Risiken auf den Sektor und den Einfluss von China.

Sophia Whitbread, Emerging Market Equity Income Manager bei Newton, kommentiert die Faktoren, die die positive Einschätzung stützen: „Die Geldmarktpolitik in der westlichen Welt scheint weiterhin relativ locker zu bleiben, weil wichtige Industrieländer ihren Kampf gegen hohe Schuldenlasten weiterführen. Vor diesem Hintergrund schätzen wir die Emerging Markets global weiterhin als relativ gut positioniert ein und halten ihre gegenwärtige Bewertung für attraktiv, und zwar sowohl im Vergleich zu anderen Bereichen als auch aus absoluter Sicht. Wir glauben zudem, dass die Nachfrage nach Aktien für die Einkommensgenerierung durch die immer älter werdende Bevölkerung in den Industrieländern unterstützt wird, suchen doch ältere Menschen im Hinblick auf die Rente nach Einkommensmöglichkeiten in einem Umfeld mit niedrigen Zinsen. Vor diesem ungewissen Hintergrund und angesichts der erheblichen Unterschiede in der Entwicklung einzelner Länder – unabhängig davon, ob es sich um Schwellen- oder Industrieländer handelt –, wird die differenzierte Einschätzung von Märkten und einzelnen Aktien zunehmend wichtiger werden.”

Alex Kozhemiakin, Leiter Emerging Market Debt bei Standish, ist der Frage nachgegangen, wo Investoren Anlagen in Emerging-Market-Bonds in Lokalwährung ins Auge fassen sollten. Für am vielversprechendsten hält er lateinamerikanische Märkte wie Brasilien, Mexiko und Kolumbien, dazu Südafrika. Kozhemiakin führt aus: „Wir halten andere Bond-Märkte in Lokalwährung in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) für grundsätzlich weniger attraktiv und sind der Meinung, dass die asiatischen Märkte teuer sind. Was Bonds in US-Dollar angeht, favorisiert Standish einige EMEA-Länder, darunter Kasachstan, wo wir einen sehr guten Wert in einigen Quasi-Staats­anleihen sehen, die von hohen Ölpreisen unterstützt werden.” Standish favorisiert zudem Litauen und weist auf die hohe Kreditqualität hin. Kolumbianische Auslandsbonds werden ebenfalls bevorzugt. Im Bereich der in US-Dollar ausgewiesenen Schuldverschreibungen sieht Kozhemiakin in Quasi-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen höheren Wert als in Staatsanleihen, besonders bei grösseren, hoch bewerteten Ländern.

In Bezug auf Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets sieht Rodica Glavan, Emerging Market Debt Portfolio Manager bei Insight Investment, Wertpotenzial an Orten wie China, mahnt aber, dass Investoren ihre Wahl sehr sorgfältig treffen müssten. Glavan sieht auch einen gewissen Wert in Indonesien, ist hingegen für Südkorea und Taiwan weniger positiv gestimmt. Auf die Frage, ob nicht Osteuropa angesichts der wechselhaften Dynamik interessant sei, meint Glavan: „In diesen Märkten ist das Ausmass an Diversifizierung noch nicht wirklich zufriedenstellend. Die Türkei und Russland mögen zwar mehr Emissionen begeben als Ungarn oder Polen, aber natürlich muss man sich bewusst sein, was in diesen Ländern auf politischer Ebene passiert. Die Emissionstätigkeit in Lateinamerika hat in Ländern wie Mexiko und Brasilien, aber auch in Chile, Kolumbien und Peru zugenommen. Infolge vieler Anlagemöglichkeiten von hoher Qualität ist Mexiko recht teuer geworden, während Insight noch einigen Wert in Brasilien sieht, das ein schwieriges Jahr 2013 hatte.”

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