BNY Mellon erwartet globales Wirtschaftswachstum bis 2017

Richard Hoey, Chefökonom bei BNY Mellon
Richard Hoey, Chefökonom bei BNY Mellon

Die aktuelle Wachstumsphase der US- und der Weltwirtschaft dürfte insgesamt acht Jahre dauern (von 2009 bis 2017), wie BNY-Chefökonom Richard Hoey in seinem jüngsten Wirtschaftsausblick „Achtjähriges Wirtschaftswachstum“ ausführt. Das weltweite BIP-Wachstum dürfte sich gegenüber 2012 und 2013 um 0,5 bis 0,75 % beschleunigen.

28.01.2014, 15:57 Uhr

Die aktuelle Wachstumsphase der US- und der Weltwirtschaft dürfte insgesamt acht Jahre dauern (von 2009 bis 2017), wie BNY-Chefökonom Richard Hoey in seinem jüngsten Wirtschaftsausblick „Achtjähriges Wirtschaftswachstum“ ausführt. Das weltweite BIP-Wachstum dürfte sich gegenüber 2012 und 2013 um 0,5 bis 0,75 % beschleunigen.

„Weil die Wirtschaft in den USA und weltweit seit ihrem rezessionsbedingten Tief Mitte 2009 nur in langsamem Tempo gewachsen ist, ist es nicht zu einem Inflationsanstieg gekommen, wie man ihn nach mehreren Jahren des Wirtschaftswachstums normalerweise erwarten würde", erklärt Hoey. „Infolgedessen geht man nicht davon aus, dass die Industrieländer in absehbarer Zeit eine plötzlich stark restriktive Geldpolitik verfolgen werden, um die Inflation zu dämpfen. Vielmehr dürfte ihre Geldpolitik über einen längeren Zeitraum stimulierend bleiben. Natürlich sind die Zentralbanken der USA, Japans und des Euroraums sehr besorgt bezüglich der Inflation. Allerdings gilt diese Sorge eher der Tatsache, dass die Inflation zu niedrig ist."

Obschon Richard Hoey der Auffassung ist, die Inflation werde letztlich zunehmen, denkt er, dass sie in den kommenden Jahren nur schrittweise ansteigen wird und dass Regierungen und Zentralbanken sich gegenüber dieser allmählichen Aufwärtstendenz nachsichtig zeigen werden.

„Wir erwarten, dass eine schrittweise Aufwärtstendenz der Lohninflation, der Kerninflation und der Gesamtinflation über die nächsten Jahre mit aller Wahrscheinlichkeit seitens (1) der Öffentlichkeit, (2) der Regierungen und (3) der Zentralbanken gut toleriert wird“, so Hoey. „In den USA sind seit dem Höhepunkt mit zweistelligen Inflationsraten im Jahr 1980 mittlerweile dreieinhalb Jahrzehnte vergangen. Der Lohnanteil am BIP bewegt sich nahe am niedrigsten Stand seit einem halben Jahrhundert. In diesem Zusammenhang dürfte eine allmähliche Aufwärtstendenz der Haushaltseinkommen in den nächsten Jahren von den meisten gut vertragen und von vielen begrüsst werden.“

Weitere Erkenntnisse des Wirtschaftsausblicks sind:

  • EIN ACHTJÄHRIGES US-WIRTSCHAFTSWACHSTUM IN DREI ETAPPEN – Hoey glaubt, die US-Wirtschaft befinde sich in einer langen, „achtjährigen Wachstumsphase“ (2009–2017), die in drei Etappen abläuft: (1) vier Jahre mit einem Wachstum von durchschnittlich rund 2 %, die Mitte 2013 zu Ende gingen, (2) mindestens drei Jahre mit einem Wachstum von durchschnittlich rund 3 % und (3) ein langsameres Wachstumstempo in den letzten Quartalen der insgesamt achtjährigen Wachstumsphase.

  • NACHHALTIGES WIRTSCHAFTSWACHSTUM IM EURORAUM – Obschon Hoey langfristige Herausforderungen für den Euroraum anführt, darunter eine alternde Bevölkerung, hohe Energiepreise, Überschuldung, eine starke Währung durch den Leistungsbilanzüberschuss sowie ein fragiles Finanzsystem in der europäischen Peripherie, erwartet er für diese Region dennoch ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit einem realen BIP-Wachstum von 1 % bis 1,5 % im Jahr 2014.

  • UNSICHERER LANGZEITAUSBLICK FÜR JAPAN – Japan ist 2014 bedingt durch die geplante Anhebung der Mehrwertsteuer per 1. April mit einem „sehr unsteten Jahr“ konfrontiert. Hoey rechnet durch die Mehrwertsteuererhöhung mit stark rückläufigen Wirtschaftsaktivitäten während drei oder vier Monaten, gefolgt von einem erneuten Wachstum. Unsicherer ist er angesichts der schwierigen demografischen Lage und der Schuldenraten dagegen bezüglich des langfristigen Ausblicks.

  • GRADUELLES WIRTSCHAFTSWACHSTUM IN CHINA – Hoey hält den Wirtschafts- und Finanzbereich für den schwierigsten Aspekt des globalen Ausblicks für die Entwicklung Chinas im Jahr 2014. Er hält fest, dass die chinesische Regierung die Wahl habe, ob sie die Wirtschaft und das Finanzsystem lieber allmählich oder lieber rasch wieder ins Gleichgewicht bringen wolle, und erwartet, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum schrittweise im gleichen Tempo fortsetzen könne wie 2013, d. h. mit gut 7,5 %.

„Insgesamt glauben wir, dass sich das weltweite Wirtschaftswachstum in den Jahren 2014, 2015 und 2016 beschleunigen dürfte, wobei die Wachstumsrate etwa 0,5 bis 0,75 % über dem Wachstum der Jahre 2012 und 2013 liegen wird“, fasst BNY-Chefökonom Richard Hoey zusammen. „Wir rechnen für die US- und die Weltwirtschaft mit einer achtjährigen Wachstumsphase.“

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