18.09.2024, 10:06 Uhr
Der Softwarekonzern Microsoft und der Vermögensverwalter Blackrock wollen einen mehr als 30 Milliarden Dollar schweren Investmentfonds für Künstliche Intelligenz (KI) auflegen. Das Kapital soll in den Bau von...
6300 Milliarden USD verwaltet BlackRock und ist einer der grössten Aktionäre bei vielen Grosskonzernen. Für die Journalisten von Investigate Europe ein Grund, sich den Finanzgiganten näher anzuschauen.
Der Siegeszug der Indexfonds und speziell der ETFs ist auch derjenige von BlackRock. Mit über 13'000 Mitarbeitenden verwaltet BlackRock rund 6300 Milliarden USD und ist der weltweit grösste Asset Manager. Bei zahlreichen der 17'000 Unternehmen, in die BlackRock über Fonds und ETFs investiert hat, gehört der US-Vermögensverwalter zu den grössten Aktionären. Besonders deutlich ist dies bei den Unternehmen im S&P500. In den USA ist der Anteil der passiv angelegten Vermögen besonders hoch und damit auch die in ETFs gehaltenen Vermögen, die die bedeutenden Aktienindices abbilden müssen. Bei 90% der S&P500-Firmen halten BlackRock, Vanguard und State Street zusammen die meisten Aktien.
Das Journalistennetzwerk Investigate Europe zeichnet den kometenhaften Aufstieg von BlackRock seit der Finanzkrise 2008 nach, publiziert beispielsweise in einem Artikel des Tages Anzeigers oder einer Serie des Tagesspiegels.
BlackRock hält die Beteiligungen über zahlreiche Tochtergesellschaften weltweit. Dies führt gemäss Investigate Europe dazu, dass der Einfluss von BlackRock nicht immer transparent ist. So halte BlackRock in der Schweiz gemäss der Untersuchung beispielsweise an Sika einen Aktienanteil von 9,3%, laut Sika-Website hingegen betrug er nur 3,4%. In der Schweiz hielt BlackRock anfangs März 2018 an 30 Unternehmen Anteile im Wert von insgesamt 64 Milliarden USD. Die wichtigsten Beteiligungen in Europa finden Sie auf der interaktiven Karte dargestellt. Jetzt werden Stimmen laut, wonach diese Konzentration des Aktienbesitzes den Wettbewerb verzerren könnte.
BlackRock verfügt über beste Kontakt in die Politik. George Osborne, der nach dem Brexit-Referendum seinen Posten als Finanzminister verlor, lobbiiert in England für BlackRock. In Deutschland steht der frühere Chef der Unionsfraktion im Bundestag, Friedrich Merz, dem Aufsichtsrat vor. Und die Nummer 2 bei BlackRock, Philipp Hildebrand, bringt als ehemaliger Notenbankchef der Schweiz ebenfalls beste Beziehungen mit.