28.11.2024, 12:36 Uhr
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Das weltweite ETF/ETP-Vermögen wächst stetig. Laut BlackRock dürften es bis Anfang 2010 die Marke von 2 Billionen US-Dollar übersteigen. Zudem entwickeln sich ETFs zu einem wichtigen Indikator für die Stimmung an den Märkten, spiegeln doch die Mittelflüsse 2010 den Wechsel der Anleger in Aktien wider.
Weltweit dürfte das verwaltete Vermögen börsengehandelter Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) und börsengehandelter Produkte (Exchange Traded Products, ETPs) in den nächsten drei Jahren jährlich um 20 bis 30 Prozent zunehmen. Bis Anfang 2012 käme die globale ETF/ETP-Branche damit auf ein verwaltetes Vermögen von rund 2 Billionen USD, so die Schätzungen des Global ETF Research and Implementation Strategy Team des Vermögensverwalters BlackRock.
Laut einem von BlackRock erstellten Jahresrückblick und Ausblick zählte die globale ETF- und ETP-Branche zum 31. Dezember 2010 zusammen 3.503 Produkte von 168 Anbietern mit 7.311 Notierungen an 50 Börsen weltweit und einem verwalteten Vermögen von insgesamt 1,482 Bio. USD. Zum Jahresende 2009 waren es 2.672 Produkte von 132 Anbietern, 4.856 Notierungen an 45 Börsen und 1,156 Bio. USD an verwalteten Vermögen gewesen. Die Branche verzeichnete 2010 in allen Bereichen Wachstum ein Trend, der sich unseres Erachtens in diesem Jahr fortsetzen wird, sagte Deborah Fuhr, Global Head of ETF Research and Implementation Strategy bei BlackRock. Das nur in ETFs verwaltete Vermögen wird den Prognosen von Deborah Fuhr zufolge bis Ende 2012 weltweit auf 2 Bio. USD anziehen, in den USA würde es in diesem Jahr 1 Bio. USD erreichen und in Europa 2013 die Marke von 500 Mrd. USD. Das verwaltete Vermögen von ETFs und ETPs zusammen sollte in den USA 2013 die Marke von 2 Bio. USD erreichen, in Europa dürfte es sich 2012 auf insgesamt 500 Mrd. USD belaufen.
Zahlreiche Faktoren für die Erfolgsgeschichte ETF
Der zunehmende Einsatz der börsengehandelten Produkte ist nach Ansicht von Frau Fuhr folgenden Faktoren zu verdanken: Neben der grossen Vielfalt der abgebildeten Indizes allen voran Aktien-, Obligationen- und Rohstoffindizes sind ETFs mittlerweile auf einer grösseren Zahl von Fondsplattformen gelistet, Online-Broker vermarkten das Produkt aktiver, und Berater auf Provisionsbasis sind stärker involviert. Daneben gibt es eine wachsende Zahl von Börsen, die die Einführung neuer ETF-Handelssegmente planen, während die USA, Europa und zahlreiche Schwellenmärkte nach regulatorischen Änderungen Fonds jetzt eine stärkere Gewichtung von ETFs gestatten.
Die Nachfrage nach ETFs hat weltweit stark angezogen, da professionelle wie auch private Anleger zunehmend die einzigartigen Vorteile dieser Instrumente entdecken. Ich denke dabei vor allem an die hohe Flexibilität und Transparenz sowie die deutlichen Kostenvorteile, so Fuhr. Die Verfügbarkeit kostengünstiger, flexibler, liquider und diversifizierter Anlageprodukte, die eine rasche Umsetzung der verschiedensten Investmentstrategien ermöglichen, hat bei den Anlegern breiten Anklang gefunden sowohl in steigenden als auch in fallenden Marktphasen.
Aktien ETFs mit höchsten Zuflüssen
Die Kapitalflüsse bei ETFs im vergangenen Jahr zeigen, dass sich die Produkte zu einem Schlüsselindikator für den Stimmungswechsel der Anleger zwischen den Anlageklassen entwickeln. ETFs auf Industrie- und Schwellenländeraktien verzeichneten 2010 hohe Zuflüsse, sagte Deborah Fuhr. Bei Obligationen- und Rohstoff-ETFs/ETPs fielen die Mittelzuflüsse dagegen unter dem Strich niedriger aus als 2009, da einige Anleger ihr Risikoprofil anpassten.
Im Jahr 2010 sammelten ETFs/ETPs netto 169,4 Mrd. USD an Neugeldern ein, 2009 waren es 176,3 Mrd. USD gewesen.
Aktien-ETFs/ETPs verzeichneten 2010 Netto-Mittelzuflüsse in Höhe von 106,3 Mrd. USD, verglichen mit 69,1 Mrd. USD in 2009. Die Netto-Mittelzuflüsse in ETFs/ETPs, die Aktienindizes der Industrieländer nachbilden, summierten sich 2010 auf 64,2 Mrd. USD, nach 34,6 Mrd. USD 2009. Die ETFs/ETPs auf Schwellenmarktindizes kamen 2010 auf 42,1 Mrd. USD, nach 34,5 Mrd. USD im Jahr zuvor.
Im Obligationenbereich sammelten ETFs/ETPs 2010 37,7 Mrd. USD an Nettoneugeldern ein, verglichen mit 54,3 Mrd. USD 2009. Bei ETFs/ETPs mit Rohstoffengagement brachen die Nettozuflüsse 2010 um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr ein, von 46,2 Mrd. USD auf 22,7 Mrd. USD.