04.11.2025, 09:09 Uhr
Laut Mitteilung wird Patric Deflorin neuer CEO der AXA Schweiz. Er folgt ab Januar 2026 auf Fabrizio Petrillo, der den Konzern nach 16 Jahren verlässt.
Schweizer KMU sehen sich weiterhin mit einem hartnäckigen Fachkräftemangel konfrontiert. Das zeigt die aktuelle KMU-Arbeitsmarktstudie der AXA. Trotz steigender Arbeitslosenzahlen bleibt der Arbeitskräftemangel mit Abstand die grösste Herausforderung.
Unzureichende Fachkenntnisse und die erstarkte Verhandlungsmacht der Arbeitnehmenden erschweren die Rekrutierung von Fachkräften für KMU immer mehr. Die AXA KMU-Arbeitsmarktstudie 2025 in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Sotomo zeigt zudem: Zwei Drittel der KMU fühlen sich durch Grossunternehmen konkurrenziert.
44 Prozent der befragten KMU haben mehrheitlich oder sogar meistens bzw. immer Probleme, offene Stellen zu besetzen, weitere 40 Prozent bekunden zumindest teilweise Mühe, geeignetes Personal zu finden.
Der Fachkräftemangel wird zusätzlich durch Personalausfälle verstärkt – ein Problem, das sich in den letzten vier Jahren deutlich verschärft hat: Für rund ein Viertel der befragten Unternehmen gehört dieses Thema heute zu den grössten Herausforderungen. «Trotz der konjunkturellen Abschwächung bleibt der Arbeitskräftemangel damit ein strukturelles Problem für KMU», sagt Michael Hermann, Leiter von Sotomo.
Erschwerend kommt hinzu, dass KMU nicht nur untereinander, sondern auch mit grossen Konzernen und staatlichen Institutionen in einem intensiven Wettbewerb um Talente stehen. Sie spüren dabei den Konkurrenzdruck durch Grossunternehmen deutlich stärker als durch den Staat: 67 Prozent fühlen sich durch Grossunternehmen, die Hälfte durch den Staat stark oder mittelmässig konkurrenziert.
Zwar schätzen sich die meisten KMU in Bezug auf Werte wie Teamgeist, Wertschätzung und einer familiären Arbeitsatmosphäre gegenüber Grossunternehmen und Staat als attraktiver ein, bei harten Faktoren wie Lohn, Vorsorge oder Karrieremöglichkeiten sehen sich die Befragten hingegen eindeutig im Nachteil gegenüber Grossunternehmen und Staat.
Besonders gefragt, aber schwer zu finden, sind erfahrene und hochspezialisierte Fachkräfte – 83 Prozent der KMU findet es schwierig, Fachkräfte mit hoher Spezialisierung zu finden, bei der Rekrutierung von Führungskräften oder Kaderleuten bekunden 68 Prozent Mühe. Dies im Unterschied zu Fachkräften ohne Berufserfahrung, deren Suche mehrheitlich als eher oder sehr einfach beurteilt wird.
Damit übereinstimmend nennen KMU unzureichende Fachkenntnisse als häufigste Rekrutierungsschwierigkeit. Bei der Einstellung von neuen Mitarbeitenden spielen jedoch auch andere Faktoren eine wichtige Rolle. Noch häufiger achten KMU nämlich auf die Zuverlässigkeit von ihren Mitarbeitenden (75 Prozent) und rund zwei Drittel zählen auch Ehrlichkeit zu den wichtigsten Aspekten bei der Rekrutierung.
Ebenfalls von grosser Bedeutung sind der soziale Fit und das Engagement im Team der Mitarbeitenden (55 bzw. 54 Prozent Zutimmung). Im direkten Vergleich wird der Teamfit in der Praxis sogar oft höher gewichtet: Stehen Fachkompetenz und Teamfähigkeit in einem Spannungsverhältnis, entscheiden sich fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) für die Bewerbenden mit der besseren sozialen Passung.
Lediglich 19 Prozent würden dem fachlich stärkeren, aber weniger teamkompatiblen Profil den Vorzug geben. Michael Hermann folgert: «Bei der konkreten Entscheidung im Bewerbungsprozess fallen heute weiche Faktoren wie die soziale Integration ins bestehende Team zunehmend stark ins Gewicht.»