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Die Schweizer und ihre Fondskenntnisse

04.06.2008, 17:21 Uhr

Die Mehrheit der Schweizer weiss grundsätzlich über die Systematik von Aktienfonds Bescheid. Zwei Drittel der Schweizer sehen eine Geldanlage in Fonds als gute Altersvorsorge und achten bei der Auswahl einer Fondsgesellschaft primär auf die Seriosität.

Diese und andere Ergebnisse zeigt die repräsentative Umfrage, welche das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag von AXA Investment Managers zum Thema "Die Schweizer und ihr Wissen über Fonds" durchführte. Die Studie wurde in der Schweiz und in Österreich bereits zum zweiten Mal und in Deutschland sogar zum dritten Mal durchgeführt. Jetzt wurde sie auf Belgien und die Niederlande ausgedehnt.

Wissen über Investmentfonds

Die Mehrheit (72 Prozent) der Schweizer Bevölkerung weiss über die Systematik von Aktienfonds grundsätzlich Bescheid. Im Ländervergleich lassen sie sich am seltensten von falschen Aussagen beirren. Das Gros der Schweizer kennt Immobilienfonds (82 Prozent), Obligationenfonds (81 Prozent) und Immobilienaktienfonds (75 Prozent). Der Bekanntheitsgrad übriger Fondsarten liegt hingegen deutlich unter der 50 Prozentmarke. Real Estate Investment Trust Funds (REIT), Dachfonds und Exchange Traded Funds (ETF) sind mit unter 20 Prozent am unbekanntesten.

Gut ein Drittel der Schweizer kann spontan mindestens eine Fondsgesellschaft nennen, dies sind vor allem Fondsbesitzer, Leute mit einem Einkommen von über 120'000 Franken und Männer.

Einstellungen zu Investmentfonds

Wenn sie 50'000 Franken zur Verfügung hätten, würden 42 Prozent der Schweizer dieses Kapital auf ein Sparkonto einzahlen. Ein Viertel würde die Familie beschenken – vor einem Jahr waren dies lediglich 4 Prozent. Fast jeder sechste Schweizer würde das Geld in Investmentfonds investieren; unter den Fondsbesitzern ist dies sogar knapp jeder Dritte. (Mehrfachnennungen waren möglich.)

17 Prozent der Schweizer besitzen Anteile an Investmentfonds. 56 Prozent der Fondsbesitzer sind Männer, die Mehrheit (53 Prozent) verfügt über ein mittleres Einkommen (60'000 bis 120'000 Franken) und ein hohes Bildungsniveau (52 Prozent), gut die Hälfte (52 Prozent) ist im Alter zwischen 30 und 49 Jahren. 83 Prozent der Schweizer sind überzeugt, dass eine Geldanlage in Fonds nur langfristig sinnvoll ist. Bei den Fondsbesitzern liegt diese Rate noch höher (bei 92 Prozent). Besonders interessant ist - auch im Hinblick auf die zunehmende Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge -, dass zwei Drittel der Schweizer und drei Viertel der Fondsbesitzer eine Geldanlage in Fonds als gute Rentenanlage sehen. Generell ist die Einstellung der Schweizer zu Fonds im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert.

Wo steht die Schweizer Bevölkerung im Vergleich zu Deutschland, Österreich, Belgien und den Niederlanden? Deutliche Differenzen zeigen sich bei der Selbsteinschätzung des Finanzwissens. 69 Prozent der Niederländer halten sich für "Experten“, in Belgien hingegen stufen sich nur 38 Prozent als solche ein. Bei den übrigen Ländern liegt der "Experten“-Anteil bei etwa 50 Prozent. Bei genauer Betrachtung der Ergebnisse des "Wissenstests“ zeigt sich jedoch, dass die Niederländer sich aber überdurchschnittlich oft von "falschen Aussagen“ beirren lassen. Die Deutschen liegen bei korrekten Aussagen am häufigsten richtig.

Bei der Auswahl einer Fondsgesellschaft ist die Seriosität der Gesellschaft für fast jeden dritten Schweizer (31 Prozent) und knapp einen Viertel der Österreicher (23 Prozent) das wichtigste Kriterium. Die Deutschen (33 Prozent) und die Niederländer (43 Prozent) hingegen legen primär auf die Reputation und Bekanntheit von Fondsgesellschaften Wert. Auch für die Schweizer waren diese Eigenschaften letztes Jahr noch mit Abstand die wichtigsten, gemäss der neusten Studie legen aber nur noch 24 Prozent Wert auf Reputation und Bekanntheit. Auf die Frage "Stellen Sie sich vor, Sie hätten vor 20 Jahren 10'000 Franken angelegt. Wie viel wäre die Investition heute wert?“ waren sich alle Teilnehmer ziemlich einig, dass der Kontostand auf dem Sparbuch etwa 15'000 bis 17'000 Franken betragen würde (effektiver Betrag bei 2 Prozent Zins pro Jahr 14'860 Franken). Der Ertrag von einem Fondsinvestment wurde von den Deutschen mit 29'000 Franken mit Abstand am positivsten bewertet. Die Belgier waren am pessimistischsten mit 20'000 Franken (der effektive Wert liegt bei 50'186 Franken.) Die Schweizer schätzen den Ertrag im Durchschnitt auf 26'462 Franken und liegen damit deutlich unter dem tatsächlichen Wert. Obwohl Europa immer mehr zusammenrückt ist es erstaunlich, wie unterschiedlich das Wissen in den befragten europäischen Ländern ist.

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