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Mehrheit der Bevölkerung befürwortet Reform der Altersvorsorge

Freiwilliges Sparen ist auch bei einer Reform der Altersvorsorge vordringlich. (Bild: Shutterstock.com/Farknot Architect)
Freiwilliges Sparen ist auch bei einer Reform der Altersvorsorge vordringlich. (Bild: Shutterstock.com/Farknot Architect)

Die Vorsorgeumfrage 2021 von AXA Investment Managers Schweiz bestätigt, was die Politik schon lange will, über das Wie aber unverändert streitet: Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung (70%) unterstützt eine Reform der Altersvorsorge. Die beliebteste Korrekturmassnahme zur finanziellen Sicherung im Alter ist nach wie vor das freiwillige, steuerbegünstigte Sparen.

24.08.2021, 14:40 Uhr
Vorsorge

Redaktion: hf

AXA Investment Managers Schweiz hat zum elften Mal die Haltung von Herrn und Frau Schweizer gegenüber der zweiten Säule und des Ruhestands erfasst. Neu wurden diesmal nicht nur PK-Versicherte, sondern die gesamte Bevölkerung befragt. Was herauskam: 70% der Schweizerinnen und Schweizer erachten eine Reform der Altersvorsorge als notwendig. 19% der Befragten haben keine Meinung dazu.

Die Akzeptanz einer Reform ist unter Männern und in der jüngsten Altersgruppe von 18 bis 39 Jahren leicht höher als bei Frauen und älteren Personen. Auch nichtberufstätige, schlechter verdienende und politisch eher links ausgerichtete Personen erachten eine Reform als notwendiger als die anderen Bevölkerungsgruppen.

Lieber mehr Lohnbeiträge als höheres Rentenalter

Die im Rahmen der Vorsorgereform vorgeschlagenen Schritte zur Sicherung des Rentenniveaus stossen wie in den Vorjahren auf unterschiedliche Akzeptanz. Das freiwillige, steuerbegünstigte Sparen ist nach wie vor die beliebteste Variante: 83% stimmen der Massnahme «sicher» oder «eher» zu. Einzahlungen schon vor dem 25. Lebensjahr und die Förderung von freiwilliger Teilzeitarbeit ab 65 Jahren werden von 81 respektive 66% der Befragten akzeptiert. Höhere Beiträge der Berufstätigen und ein höheres Pensionierungsalter billigen 50 respektive 31%. Mit einer Zustimmung von nur 16% am wenigsten populär ist die Kürzung der Renten.

Hinsichtlich der Pensionierung ist die Gefühlslage der Bevölkerung grundsätzlich positiv. Man freut sich darauf, mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und Hobbys nachzugehen. Doch die Studie zeigt auch, wo der Schuh drückt: Bei der finanzielle Absicherung von Frauen und schlecht verdienenden Personen besteht Umfrage zufolge der grösste Handlungsbedarf.

Kapital oder Rente?

Würden die Befragten heute in Pension gehen, entschieden sich rund zwei Fünftel (41%) für die Auszahlung des Vorsorgevermögens in Form einer monatlichen Rente, 17% für den reinen Kapitalbezug und 28% würden eine Mischung aus Rente und Kapital wählen.

Werner E. Rutsch, GL-Mitglied von AXA Investment Managers Schweiz, erklärt dazu: "Wegen der neuen Befragtenbasis – Gesamtbevölkerung statt nur PK-Versicherte – kann kein direkter Vergleich zu den Studienresultaten der Vorjahre gemacht werden. Aber es fällt auf, dass der Anteil der Personen, die den reinen Kapitalbezug wählen würden, wieder deutlich gestiegen ist – was auf das gute Börsenjahr 2020 zurückzuführen sein dürfte."

Männer sind dabei eher für den reinen Kapitalbezug. Auch besserverdienende Personen und Vollzeitarbeitende tendieren stärker zum Kapitalbezug als Befragte mit tieferer Kaufkraft oder einem Teilzeitpensum und Nichtberufstätige.

Fragen zum Finanzwissen

Der Ruhestandsmonitor 2021 hat auch das Finanzwissen der Befragten untersucht und sie in die drei Kategorien tief, mittel und hoch eingeteilt. Zur Evaluierung wurden drei Fragen zu Zins, Inflation und Risikodiversifizierung gestellt. Männer weisen ein signifikant höheres Finanzwissen auf als Frauen, wobei letztere auch häufiger zugeben, etwas nicht zu wissen.

Zunehmendes Alter und ein höheres Arbeitspensum haben eine positive Korrelation mit dem allgemeinen Finanzwissen; Einkommen respektive Höhe der verfügbaren Kaufkraft hingegen nicht, stellt der Monitor fest.

Personen mit einem hohen Finanzwissen befürworten eher das freiwillige Sparen und frühere Einzahlungen; Befragte mit einem geringen Finanzwissen ziehen höhere Beiträge der Berufstätigen, ein höheres Rentenalter und tiefere Renten vor. Auf die Wahl Kapital oder Rente hat das Finanzwissen, so die Studie, keinen Einfluss.

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