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Trends im Pharmasektor

20.11.2007, 08:18 Uhr

Die Rally an den amerikanischen Aktienmärkten, die durch die Zinssenkung der US-Notenbank am 18. September begonnen hatte, setzte sich zunächst auch noch im Oktober fort. Schwache Wirtschaftsdaten, wie eine höher als erwartete Inflationsrate, eine gesunkene Zahl von Neubauten im Immobiliensektor und ein zusätzlicher Abschreibungsbedarf vieler Finanzinstitute infolge der Subprimekrise, dämpften den Optimismus der Investoren deutlich.

Der NBI Index schloss im Oktober mit einem Plus von 4.4% und lag damit abermals über dem BTK Index mit 2.3% und dem S&P 500 mit 1.5% (in USD). In den letzten Monaten konnten sich die Biotech-Indices damit deutlich vom Gesamtmarkt abkoppeln. Die Q3 Finanzergebnisse fielen im Healthcare Sektor grundsätzlich gut bis sehr gut aus. Zahlreiche Biotech und Pharma Unternehmen übertrafen die Erwartungen der Analysten.

Der weltweite Pharmamarkt wird Ende 2007, gemäss einer jüngsten Veröffentlichung von IMS Health, voraussichtlich ein Volumen von ca. 685 Mrd. USD erreichen. Dies entspricht einem Wachstum von mehr als 6% im laufenden Jahr. Somit stellt sich die Frage, von welchen Faktoren diese Zunahme primär getragen wird.

Regionales Wachstum

In der Vergangenheit lieferten stets die sieben grössten Pharmamärkte den wichtigsten Beitrag zum weltweiten Pharmawachstum. In diesem Jahr stellt sich die Situation erstmals anders dar, denn der Anteil dieser Märkte am weltweiten Anstieg macht lediglich noch die Hälfte aus. Das grösste regionale Wachstum ist in den sieben grossen Emerging Markets Ländern (China, Brasilien, Mexiko, Südkorea, Indien, Türkei und Russland) zu beobachten. In diesen Ländern erwartet IMS einen Umsatzanstieg bei den Medikamenten von 12%-13% auf einen Gesamtwert von ca. 90 Mrd. USD. Die Ursachen für diesen starken Aufschwung sind vielfältig. Neben dem starken Wirtschaftswachstum und dem damit verbundenen höheren pro Kopf Einkommen, ist unter anderem auch eine höhere Verbreitung privater Krankenversicherungen zu nennen.

„Primary“ versus „secondary“ Care

Erstmals ist 2007 auch ein Umsatzrückgang im Bereich der Medikamente zu konstatieren, die primär von Allgemeinmedizinern verschrieben werden. Wichtige Medikamente aus den Indikationen „Herz-Kreislauf“ und „Zentrales Nervensystem“ sind kürzlich generisch geworden, wodurch die Preise für diese Medikamente unter Druck geraten. Die so bedingten Umsatzeinbussen in diesen Indikationen könnten durch die Lancierung neuer innovativer Medikamente aufgefangen werden. Doch die Mehrheit der wichtigen, neuen Marktlancierungen ist im Bereich „secondary care“ angesiedelt, d.h. in Spezialgebieten, in denen die Verschreibung meist über einen Spezialisten erfolgt.

Zahlreiche umsatzstarke Medikamente werden generisch

Die Kosten für etliche umsatzstarke Medikamente werden im nächsten Jahr weiter sinken. IMS Health schätzt, dass 2008 Medikamente mit einem aktuellen Jahresumsatz von 20 Mrd. USD generisch werden. Die Wachstumsraten für den weltweiten Generikamarkt werden in diesem und voraussichtlich auch im nächsten Jahr im Bereich zwischen 13-15% liegen und ein Gesamtvolumen von deutlich über 70 Mrd. USD erreichen.

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