«Chinas Schwermaschinenbauer graben tiefer in Übersee»

Alex Dong, Equity Research Associate bei Fidelity schreibt über die Strategie der chinesischen Maschinenbauer. (Bild pd)
Alex Dong, Equity Research Associate bei Fidelity schreibt über die Strategie der chinesischen Maschinenbauer. (Bild pd)

«Chinas führende Industriemaschinenhersteller versuchen, im Ausland Fuss zu fassen, um angesichts des Nachfragerückgangs und des verschärften Wettbewerbs im eigenen Land eine dauerhafte Rentabilität zu erzielen», schreibt Alex Dong, Equity Research Associate bei Fidelity.

06.10.2023, 10:02 Uhr

Redaktion: sw

Steigende Kosten, verlangsamtes Wachstum und geopolitische Spannungen sind nur einige der Faktoren, die ausländische Unternehmen dazu veranlassen, ihre Lieferketten über China hinaus zu diversifizieren - eine Backup-Geschäftsstrategie, die als «China plus eins» bezeichnet wird. Nun verfolgen auch immer mehr führende chinesische Maschinenbauunternehmen diese Strategie.

Fidelity International befasste sich mit der Frage, wie diese Unternehmen zunehmend feststellen, dass Auslandsmärkte nicht nur eine Quelle für Umsatzwachstum, sondern auch für eine bessere Rentabilität sind. Dazu gehören Firmen wie ein grosser Hersteller von Kippern, Baggern und Zementmischern, das als Unternehmen A bezeichnet wird; oder Unternehmen B, das Hydraulikpumpen und -ventile herstellt; Unternehmen C, ein Hersteller von Gabelstaplern; und Unternehmen D, das Schwerlastwagen und Sattelauflieger produziert. Alle diese führenden Industriemaschinenhersteller haben Fabriken gebaut oder Vertriebsniederlassungen in Märkten wie den USA, Europa, Afrika oder Südostasien gegründet. Es ist ihnen auch gelungen, schnell Marktanteile zu gewinnen. Wie die Grafik zeigt, konnten alle vier Unternehmen ihre Auslandsumsätze vor allem im vergangenen Jahr deutlich steigern.

Überseeverkäufe machen einen wachsenden Prozentsatz des Jahresumsatzes aus


Weniger Wettbewerb

Hinzu kommt laut Fidelity, dass ihre Überseeeinheiten in der Regel ein besseres Renditeprofil aufweisen, da der Wettbewerb fernab der Heimat oft weniger intensiv und die Nachfrage stärker ist. Der Gabelstaplermarkt als Beispiel: Es wird geschätzt, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) pro Fahrzeug in den Überseemärkten mehr als doppelt so hoch ist wie in China. Angesichts dieser wirtschaftlichen Situation wird davon ausgegangen, dass der Trend zum Ausland für Maschinenbauer mittel- bis langfristig anhalten könnte. Dies gelte vor allem, solange der chinesische Immobiliensektor in einer Flaute verharrt, die die Nachfrage nach schweren Lkw und Maschinen im Zuge der Konjunkturabschwächung bremst.

Für chinesische Unternehmen, die sich ins Ausland wagen, sei die Reise in den Westen natürlich nicht ohne Herausforderungen. Neben den zusätzlichen Kosten für die Lokalisierung von Lieferketten und Vertriebsnetzen sind sie auch potenziellen regulatorischen Risiken ausgesetzt. Diese könnten von höheren Eintrittsbarrieren bis hin zu direkten Sanktionen reichen, wenn ausländische Regierungen das Bedürfnis haben, einheimische Unternehmen zu schützen.

All dies soll nicht bedeuten, dass Chinas Status als Produktionsstandort für die Welt in Gefahr ist. Insbesondere für die einheimischen Hersteller von Industriemaschinen wird China laut Fidelity International noch auf absehbare Zeit ihre wichtigste Produktionsbasis und ihr grösster Markt bleiben. Sie wollen nur nicht alles auf eine Karte setzen.

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