05.07.2024, 10:08 Uhr
«Chinesische Zustellunternehmen sind grosse Profiteure des E-Commerce-Booms in China, aber ihre Aktien spiegeln den sprunghaften Anstieg der Liefermengen nicht wider. Diese Diskrepanz ist eine wichtige Lektion für...
Auf Dollarbasis sanken die chinesischen Exporte im Mai um 7,5 Prozent, wie die Zollbehörde mitteilte. Die Importe schrumpften mit einem Minus von 4,5 Prozent erneut.
Die chinesische Staatsführung hatte zuletzt auch durch Subventionen und andere Anreize versucht, die Exporte anzukurbeln, um die Wirtschaft zu stützen. Premierminister Li Qiang, verantwortlich für die wirtschaftliche Entwicklung, hatte im April bei einer Kabinettssitzung betont, man müsse «jede Methode versuchen», um den Aussenhandel zu stabilisieren.
Das Minus von 7,5 Prozent ist deutlich grösser, als von den meisten Experten erwartet. Insbesondere die exportstarken Provinzen im Südosten des Landes sollten die Ausfuhren antreiben. Ziel sei es, Exporte in entwickelte Volkswirtschaften zu stabilisieren und Chancen in anderen asiatischen Staaten sowie Entwicklungsländern stärker zu nutzen.
Bereits am Freitag hatte der Staatsrat, Chinas Kabinett, bekannt gegeben, Steuererleichterungen für Elektroautos zu verlängern. Geplant seien auch Stützungsmassnahmen für den Immobilienmarkt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Insider.
Chinas Wirtschaft war im ersten Quartal offiziellen Angaben zufolge um 4,5 Prozent gewachsen. Unklar ist bislang, ob es sich dabei in erster Linie um einen Nachholeffekt nach dem abrupten Ende der Null-Covid-Politik handelt oder um eine nachhaltige Erholung. Zudem gibt es immer wieder Zweifel an den offiziellen Daten. Denn lokale Behörden haben oft ein Interesse daran, möglichst gute Wirtschaftsdaten nach Peking zu melden, um die Wachstumsvorgaben zu erfüllen.
Die chinesische Staatsführung hat für dieses Jahr ein Wachstumsziel von rund fünf Prozent ausgegeben. Die Weltbank hatte in der Nacht zum Sonntag ihre Prognose für das Wachstum in China auf 5,6 Prozent erhöht. Der Internationale Währungsfonds geht von einem Zuwachs von 5,2 Prozent aus.