16.04.2024, 08:52 Uhr
Wie das Statistikamt mitteilte, wuchs die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt im Jahresvergleich im ersten Quartal um 5,3 Prozent. Experten hatten mit einem geringeren Wachstum gerechnet und waren im Schnitt von...
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China sondiert höheres Rentenalter
Die staatliche Akademie der Wissenschaften geht davon aus, dass dem Rentensystem bis 2035 das Geld ausgeht. Junge Chinesen müssten deshalb länger arbeiten, sagt ein Regierungsberater.
Die Volksrepublik strebe einen «progressiven, flexiblen und differenzierten Weg zur Anhebung des Renteneintrittsalters» an, wird der Präsident der Chinesischen Akademie für Arbeits- und Sozialversicherungswissenschaften, Jin Weigang, von der staatlichen Zeitung «Global Times» zitiert. «Junge Leute müssten womöglich einige Jahre länger arbeiten. Aber es werde eine lange Anpassungs- und Übergangszeit geben, sagte der hochrangige Regierungsberater.
China hat bislang noch keine formelle Änderung des Renteneintrittsalters angekündigt. Es liegt aktuell bei bloss 60 Jahren für Männer, bei 55 Jahren für weibliche Angestellte in Büroberufen und bei 50 Jahren für Frauen, die in Fabriken arbeiten. «Das wichtigste Merkmal der Reform ist, dass die Menschen selbst entscheiden können, wann sie in den Ruhestand gehen wollen, je nach ihren Umständen und Bedingungen», wird Jin zitiert.
Bald 400 Millionen Rentner
China ist mit 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt. Die von 1980 bis 2015 geltende Einkindpolitik sorgt nun aber dafür, dass zu wenig Nachwuchs in den Arbeitsmarkt nachrückt. Die Nationale Gesundheitskommission geht davon aus, dass die Zahl der über 60-Jährigen bis zum Jahr 2035 von 280 Millionen auf mehr als 400 Millionen steigen wird – das entspricht der gesamten derzeitigen Bevölkerung Grossbritanniens und der USA zusammen.
Das ist auch eine Folge der deutlich höheren, durchschnittlichen Lebenserwartung in den vergangenen Jahrzehnten. Lag sie 1960 noch bei 44 (!) Jahren, waren es 2021 bereits 78 Jahre. Dies ist sogar ein höherer Wert als in den USA. 2050 wird die Lebenserwartung laut Studien voraussichtlich die Marke von 80 Jahren überschreiten.
Das derzeitige Rentensystem ist Demografen und Ökonomen zufolge nicht länger tragfähig, da es sich auf eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung stütze, die eine wachsende Zahl von Rentnern finanzieren müsse. Nach Angaben des Finanzministeriums weisen elf der 31 chinesischen Provinzen ein Defizit im Rentenhaushalt auf. Die staatliche Chinesische Akademie der Wissenschaften geht davon aus, dass dem Rentensystem bis 2035 das Geld ausgeht.
