China: Die Preise sind im Januar so stark gesunken wie zuletzt 2009

Die Preise in China deuten auf eine Deflation. (Bild dailin/Shutterstock)
Die Preise in China deuten auf eine Deflation. (Bild dailin/Shutterstock)

Die Verbraucherpreise in China sind im Januar verglichen mit dem Vorjahresmonat um 0,8 Prozent gesunken. Einen ähnlich starken Rückgang hatte es zuletzt vor rund 15 Jahren zur Zeit der damaligen weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise gegeben. Damit bleibt der Deflationsdruck in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt weiter hoch.

08.02.2024, 11:10 Uhr
Konjunktur | Notenbanken

Redaktion: sw

Das Statistikbüro begründete den Unterschied im Jahresvergleich mit dem Frühlingsfest, das 2023 auf den 22. Januar gefallen war und in diesem Jahr erst am kommenden Samstag stattfindet. Das Fest, das sich nach dem Mondkalender richtet und auch als Chinesisch-Neujahr bekannt ist, ist zusammen mit seinen arbeitsfreien Tagen ein wichtiger Konsumtreiber in China. Millionen Menschen reisen in dieser Zeit oder kaufen für die Feierlichkeiten ein.

Schwacher Konsum

Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge. Dennoch lastet die Deflation, also das Gegenteil von Inflation, weiter auf der chinesischen Wirtschaft. Die meisten Ökonomen halten eine Deflation für gefährlicher für die Entwicklung einer Volkswirtschaft als leicht steigende Preise.

Stimulierung der Angebotsseite

Chinas Wirtschaft versucht sich seit Monaten von der Corona-Pandemie zu erholen. Der Konsum in dem Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen ist jedoch schwach. Auch ausländische Investoren haben weniger Vertrauen in die Wirtschaft und ziehen ihr Geld ab, was zuletzt an fallenden Kursen an den Börsen in China zu beobachten war. Am Mittwoch tauschte Peking ohne Begründung den Chef der Wertpapieraufsichtsbehörde aus. Obendrein bremst eine schwere Immobilienkrise den Motor der chinesischen Wirtschaft. Die Regierung steuerte zuletzt gegen, etwa indem Regelungen für Banken hinsichtlich Bargeldreserven gelockert wurden, was die Kreditvergabe erleichtern soll.

Es gebe «viele Möglichkeiten», die Nachfrage anzukurbeln, etwa durch Konsumgutscheine für die Haushalte, sagte Christopher Beddor, Vize-Direktor des China-Thinktanks Gavekal Dragonomics der Zeitung South China Morning Post. Bislang würden die politischen Entscheidungsträger jedoch nicht zu diesem Mittel greifen. Die Stimulierung der Nachfrage führe meist zu einem Anstieg der Inflation, während die Stimulierung der Angebotsseite, die Chinas Staatsführung derzeit verfolgt, zu einem Überangebot und einer niedrigen Inflation führt, so Beddor.

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