China: Anleger hoffen auf einen staatlichen Stabilisierungsfonds

Die chinesische Regierung will den Kurszerfall an der Börse mit «energischeren Massnahmen» stoppen. (Bild testing/Shutterstock)
Die chinesische Regierung will den Kurszerfall an der Börse mit «energischeren Massnahmen» stoppen. (Bild testing/Shutterstock)

Die Hoffnung auf einen milliardenschweren Stabilisierungsfonds hat den Ausverkauf an den chinesischen Aktienmärkten kurzfristig vorerst gestoppt. Chinas Staatsführung erwägt laut Bloomberg, die Aktienmärkte mit umgerechnet mehr als 300 Milliarden Dollar zu stützen.

23.01.2024, 10:19 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

Laut dem Bericht gebe es Ideen, dass Staatskonzerne rund 280 Milliarden Dollar von ihren Offshore-Konten für einen Stabilisierungsfonds zur Verfügung stellen, um den Ausverkauf zu stoppen. Zudem könnten Staatskonzerne wie China Securities und Central Huijin mindestens 40 Milliarden Dollar für lokale Fonds bereitstellen, die in Festlandsaktien investieren.

In Hongkong sprang der Hang-Seng-Index am Dienstag um drei Prozent nach oben. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen sowie die Börse in Shanghai zogen jeweils um rund einen halben Prozentpunkt an.

Wiederholte Stützungsversuche

Am Montag hatte Premierminister Li Qiang dazu aufgerufen, «energischere Massnahmen» gegen den Kursverfall zu ergreifen. Die Staatsführung hatte in den vergangenen Monaten bereits mehrere Versuche unternommen, den Kursverfall zu stoppen – bislang erfolglos.

Dass die herrschende Kommunistische Partei Staatskonzerne aufruft, die Märkte zu stützen, ist in China keine Seltenheit. So war es 2015 nach dem Platzen der Aktienblase zwar gelungen, die Märkte mittels staatlicher Intervention vorübergehend zu stützen. Nach einer kurzzeitigen Erholung fiel der Leitindex jedoch um mehr als 20 Prozent.

Bereits in der vergangenen Woche hatten grosse Fonds versucht, Indexschwergewichte zu stützen. Mit dem nun offenbar angedachten Stabilisierungsfonds dürfte die Staatsführung auch ein Signal an die Märkte senden, nicht gegen sie zu wetten.

«Das potenzielle Unterstützungspaket sollte in der Lage sein, den Rückgang kurzfristig zu stoppen und die Märkte bis zum Neujahrsfest zu stabilisieren, aber staatliche Käufe allein hatten in der Vergangenheit nur begrenzten Erfolg bei der Umkehr der Marktstimmung, wenn keine weiteren Massnahmen folgten», sagte Marvin Chen, Analyst von Bloomberg Intelligence. Das Neujahrsfest wird in China Anfang Februar gefeiert.

Mangelndes Vertrauen

Auslöser für den Kursrutsch in China seien «nicht so sehr die Makro-Daten, sondern das mangelnde Vertrauen», sagte Alicia Garcia Herrero, Chefökonomin für den Asien-Pazifik-Raum bei der französischen Investmentbank Natixis, gegenüber dem Handelsblatt. Denn die Wirtschaftsdaten hätten sich seit Oktober verbessert, die Entwicklung im vierten Quartal sei «anständig» gewesen.

Vielmehr habe eine Flut schlechter Nachrichten seit Ende Dezember Investoren verunsichert. Auch die jüngste Meldung, wonach ausländische Direktinvestitionen in China 2023 erstmals seit 2012 rückläufig waren, habe für Verunsicherung gesorgt.

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