Charlie Munger stirbt mit 99

Charlie Munger, die rechte Hand von Warren Buffett bei Berkshire Hathaway, ist kurz vor seinem 100. Geburtstag gestorben. (Bild Kent Sievers/Shutterstock)
Charlie Munger, die rechte Hand von Warren Buffett bei Berkshire Hathaway, ist kurz vor seinem 100. Geburtstag gestorben. (Bild Kent Sievers/Shutterstock)

Die Investmentwelt trauert um eine Legende: Charlie Munger, Milliardär und rechte Hand von Warren Buffett bei Berkshire Hathaway, ist kurz vor seinem 100. Geburtstag verstorben.

29.11.2023, 09:05 Uhr

Redaktion: sw

Sein Tod wurde von Berkshire Hathaway bekannt gegeben. Buffett betonte in einer Mitteilung, ohne Mungers Inspiration und Weisheit wäre deren Investment-Holding nie so gross geworden. Munger sei am Dienstagmorgen in einem Krankenhaus in Kalifornien gestorben, hiess es ohne weitere Details. Er wäre am 1. Januar 100 Jahre alt geworden.

Munger war nicht nur Buffetts rechte Hand, sondern auch ein renommierter Immobilienanwalt, Vorsitzender und Herausgeber der Daily Journal, Mitglied des Costco-Vorstands, Philanthrop und Architekt.

Anfang 2023 wurde Mungers Vermögen auf 2,3 Milliarden Dollar geschätzt – im Vergleich zu Buffetts Vermögen von über 100 Milliarden Dollar zwar klein, aber dennoch beachtlich.

Munger, der seit einer Komplikation bei einer Operation im Jahr 1980 sein linkes Auge verlor, war von 1984 bis 2011 Vorsitzender und CEO von Wesco Financial. 2011 kaufte Berkshire Hathaway die verbleibenden Anteile des in Pasadena, Kalifornien, ansässigen Versicherungs- und Investmentunternehmens.

Studierter Meteorologe

Geboren am 1. Januar 1924 in Omaha, diente Munger im Army Air Corps und studierte Meteorologie am California Institute of Technology. Nach dem Krieg absolvierte er die Harvard Law School magna cum laude und gründete später die Anwaltskanzlei Munger, Tolles & Olson sowie den Hedgefonds Wheeler, Munger & Co.

Munger schloss den Hedgefonds 1975 und wurde drei Jahre später Vizepräsident von Berkshire Hathaway. Seine Begegnung mit Buffett im Jahr 1959 markierte den Beginn einer jahrzehntelangen Partnerschaft und Freundschaft. «Wir denken so ähnlich, dass es unheimlich ist», erinnerte sich Buffett in einem Interview mit der Omaha World-Herald im Jahr 1977.

Viel Humor

Während Buffett oft als das ernste «Orakel von Omaha» rüberkommt, mochten Anleger an Munger speziell seine humorvolle Ader. Während 2000 die damalige Internet-Blase platzte, lieferte Buffett bei der Aktionärsversammlung auf die Frage nach den Folgen von Spekulationen eine lange ernste Antwort über Schneeballsysteme. Munger bemerkte knapp und trocken: «Wenn man Rosinen mit Kot vermischt, bleibt es Kot.» Ähnlich schätzte Munger auch Kryptowährungen ein, für deren Verbot er sich noch in diesem Jahr einsetzte, weil sie wie Glückspiel seien.

Munger war bekannt dafür, die Ausführungen Buffetts auf Berkshire-Versammlungen mit dem Satz zu beenden: «I have nothing to add».

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