23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Vor der Sitzung der Bank of England diskutieren Experten, welche konkreten Schritte die britische Notenbank beschliessen wird. Larry Hatheway, Group Head Multi Asset Portfolio Solutions und Chefökonom bei GAM, geht davon aus, dass es nicht bei einer Zinssenkung bleiben wird.
"Nach dem Brexit nehmen die Sorgen zu, die wirtschaftliche Entwicklung in Grossbritannien könne sich weiter abschwächen. Daher ist davon auszugehen, dass die Bank of England morgen mit einer Lockerung der Geldpolitik auf das Referendum reagieren wird", sagt Larry Hatheway. Damit werde es unwahrscheinlicher, dass die Bank ihre Inflationsziele für den Zweijahres-Zeitraum erreiche.
Zu den Faktoren, die für eine Lockerung sprechen, zählt Hatheway neben dem gesunkene Konsumenten- und Anlegervertrauen auch schwächere Zahlen des PMI-Einkaufsmanagerindex und der Industrieproduktion sowie zumindest dem Hörensagen nach reduzierte Investmentabsichten. "Ein kompetitiverer Wechselkurs des Pfunds und Anzeichen für robuste Exportzahlen sind zwar positiv zu bewerten, werden das Monetary Policy Committee der Notenbank aber voraussichtlich nicht überzeugen. Auch erwartete Reformen in der Steuerpolitik werden die Entscheidung des Komitees wohl nicht beeinflussen, weil es Verzögerungen bei der Implementierung sowie Unsicherheiten über Umfang und Terminierung gibt", prognostiziert Hatheway. Dem Experten zufolge gehe der Markt einhellig davon aus, dass der Leitzins um mindestens einen Viertel Prozentpunkt gesenkt werde. Zudem würde es die Marktteilnehmer wohl nicht überraschen, wenn die Bank of England die Ankäufe von Vermögenswerten ausweiten würde.
Zinserhöhung durch die amerikanische Zentralbank wahrscheinlich
In der zweiten Jahreshälfte wird das Wachstum der US-amerikanischen Wirtschaft voraussichtlich bei zwei Prozent oder knapp darüber liegen. Das reale Haushaltseinkommen sowie das Schuldenlevel sollten die Konsumausgaben stützen. Allerdings sind die Investitionsausgaben der Unternehmen laut Hatheway weiterhin schwach. Das Beschäftigungswachstum in den USA liege weiterhin unnatürlich hoch: Im Dreimonats-Durchschnitt seien es immer noch nahezu 150'000 neue Jobs pro Monat, obwohl das Jobwachstum sich bereits verlangsamt habe. "Eine Normalisierung im Verhältnis von produzierten Gütern und Arbeitsaufwand, weniger zur Verfügung stehende Fachkräfte und gestiegene Löhne haben das Beschäftigungswachstum abgeschwächt. Diese Faktoren deuten auch darauf hin, dass die US-Wirtschaft sich nahe an der Vollbeschäftigung bewegt", so Hatheway. Für die September-Sitzung der amerikanischen Zentralbank sei daher die Entwicklung der Beschäftigungszahlen Juli und August von grosser Bedeutung. "Die Marktteilnehmer gehen inzwischen davon, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung durch die Fed im Dezember bei rund 50 Prozent liegt."