Lars Jaeger, Head of Alternative Risk Premia bei GAM.
Alternative Risiko Prämien versprechen Diversifikation durch geringe Korrelation der ihnen zugrunde liegenden Renditequellen, sagt Lars Jaeger, Head of Alternative Risk Premia bei GAM.
19.04.2017, 11:34 Uhr
Redaktion: jog
Wenn es um die Qualität des Fondsmanagements geht, sind die Ansprüche vieler Investoren in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Dabei ziehen sie häufig Kennzahlen wie den Track Rekord zu Rate, dessen historische Daten der Performance und die Risikoausrichtung eines Fonds den Erfolg eines aktiven Managers widerspiegeln. "Ein hochwertiges, modernes Management zeichnet sich aber auch dadurch aus, nicht mehr nur Plain-Vanilla-Strategien zu verfolgen", sagt Lars Jaeger, Head of Alternative Risk Premia bei GAM. "Viele Anleger sind inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, dass sie in ihrer Hedgefonds-Allokation bisher bereitwillig eine Gebühr für ein vermeintliches Alpha gezahlt haben, das tatsächlich nicht viel mehr als verstecktes Beta war. Dies gilt selbst dann, wenn es sich dabei um eine Art von Beta handelt, das nicht mittels Long-Only-Anlagetechnik erzielt werden kann. Dieses versteckte Beta nennen wir alternative Risikoprämien oder auch alternatives Beta", erläutert Jaeger.
Zielgerichtete Diversifikation, Transparenz und Liquidität Alternative Risikoprämien bieten dem Fondsmanager zufolge eine zielgerichtete Diversifikation in unkorrelierte Renditequellen mit völliger Transparenz, täglicher Liquidität und niedrigen Kosten. Ein Qualitätsmerkmal könne zum Beispiel sein, dass das Portfolio eine geringe Korrelation zu klassischen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen aufweise. "In den vergangenen fünf Jahren war es eine grosse Herausforderung, attraktive Renditen mit möglichst geringer Korrelation zu generieren", so Jaeger. Seiner Erfahrung nach würden immer mehr Anleger zu der Auffassung gelangen, dass man mit alternativen Risikoprämien sehr attraktive Renditen erzielen kann die hervorragenden Diversifikationseigenschaften spielen dabei eine wichtige Rolle. Ein weiterer Pluspunkt für viele Investoren: "Anleger legen viel Wert auf eine faire Gebühren- und Vergütungsstruktur." Hier werde zunehmend zwischen echtem also kostenintensivem Alpha und wesentlich günstigerem Beta unterschieden.
In unterschiedlichsten Marktumfeldern stark Portfolios, die die Strategie der alternativen Risikoprämien verfolgen, können beispielsweise von einem klaren Markt-Momentum und einem Fokus auf werthaltigen Anlagen profitieren. In nicht-turbulenten Märkten können sich ausserdem Carry-Strategien auszeichnen. Wichtig ist dabei, dass entsprechende Portfolios über Risikoprämien und Anlageklassen hinweg breit diversifiziert sind: "Wir versuchen nicht, taktisches Market-Timing zu praktizieren, indem wir etwa Positionen aufgrund ihrer wahrgenommenen Attraktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt über- oder untergewichten. Unser Portfolio von Risikoprämien ist sehr ausgewogen und kann sich in sehr unterschiedlichen Marktumfeldern behaupten", unterstreicht Jaeger.
Der Fondsmanager ist sich sicher, dass Risikoprämien als Anlagekonzept künftig noch an Popularität zulegen werden: "Sie stellen mittlerweile einen etablierten Anlageansatz dar. Da Anleger nachhaltige Performance, hohe Transparenz, niedrige Implementierungskosten und nachgewiesene Erfahrung auf diesem Gebiet suchen, werden sie künftig von den Anbietern sogar noch mehr verlangen." Das Resultat für die Anleger sei durchaus positiv. Denn laut Jaeger werden nur die stärkeren Marktteilnehmer überleben also jene, die den Nachfragern die attraktivsten Produkte bieten. Neuen Akteuren ohne tatsächlichen Leistungsausweis dürfte es hingegen schwerfallen, Anleger zu überzeugen. "Investoren wissen längst, dass sie allzu optimistischen Backtests lieber keinen Glauben schenken sollten. Sie ziehen es deshalb vor, ihr Vertrauen in Strategien mit tatsächlich erzielter Performance zu setzen", schliesst Jaeger, der mit seinem Team als Pionier des Konzeptes alternativer Risikoprämien gilt und dessen Track Record bis 2004 zurückgeht und dabei einen realisierten Sharpe Ratio von ca. 1.0 aufweist.
"ESG ist wichtig, aber es wird die Welt nicht verändern"
27.06.2022, 16:12 Uhr
Bei ESG geht es um Verhaltensweisen. Und laut Nick Parsons von Thomas Lloyd haben die am besten geführten Unternehmen der Welt schon gute Verhaltensweisen an den Tag gelegt, lange bevor der Begriff ESG überhaupt...
Der neue Rohstoff-Superzyklus: Grüne Welle für die Emerging Markets
27.06.2022, 11:45 Uhr
Um bis 2050 CO2-neutral zu werden, müssen etwa 56 Bio. USD in Infrastruktur investiert werden. Metalle wie Kupfer, Lithium und Kobalt spielen hier eine zentrale Rolle. Der Klimaschutz befeuert somit die Nachfrage und...
Eine Korrektur bedeutet nicht, dass die Märkte billig sind
27.06.2022, 05:00 Uhr
Die Märkte haben korrigiert. Dennoch seien sie immer noch überbewertet, sagen Daniel Morgan und Marc Abrahams von Ninety One. Die Strategen erklären, in welchen Aktien- und Anleihensegmenten sie jetzt Chancen sehen.
Impact rückt in den Mittelpunkt des Investoreninteresses
26.06.2022, 06:00 Uhr
Globale Ziele wie die Sustainable Development Goals und das Pariser Abkommen sind für Investoren wichtiger denn je, wie der jüngste Bericht von NN Investment Partners über die Wirkung der Impact-Strategien für...
Kreislauflösungen – nicht nur dreifache Bedrohung für Lieferkettenprobleme
24.06.2022, 13:39 Uhr
Die Gewissheit des Klimawandels in Kombination mit der Ungewissheit geopolitischer Entwicklungen bedeuten, dass die Risiken für die Lieferketten grösser denn je sind. Natalie Falkman von Robeco erläutert, wie...
Die Weltraumwirtschaft ist den Kinderschuhen entwachsen. Zu dem Schluss kommt Michael Barr von Neuberger Berman. Er hält Investment-Chancen der Weltraumwirtschaft für vergleichbar mit denen der Smartphone-Industrie.
Bereits seit Monaten orientieren sich sowohl die Aktien- als auch die Anleihenkurse angesichts einer unerquicklichen Kombination von Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen gen Süden. Es ist ein ungewöhnlich...
In volatilen Zeiten, geprägt von hoher Inflation, suchen Anleger nach Investmentalternativen – und finden sie zunehmend im Privatmarkt-Bereich. Trotz hoher Bewertungen lassen sich laut Sweta Chattopadhyay von...
Attraktive Spreads bei europäischen Hochzinsanlagen
22.06.2022, 14:29 Uhr
Die stark gestiegenen Spreads und die hohe Schuldnerqualität sprechen für Sandro Näf, Manager des Nordea 1 – European High Yield Bond Fund, für ein Engagement in den europäischen Hochzinsmarkt.
Vorsorge: Welche Säule bietet den grössten Mehrwert?
22.06.2022, 05:00 Uhr
Die 2. und 3. Säule weisen laut einer Analyse der UBS ein ähnlich starkes künftiges Renditepotenzial auf. Und sie können dank dem "dritten Beitragszahler" höhere Renten für geringere Beiträge längerfristig...