27.11.2024, 14:11 Uhr
Ausländische Anbieter wie Apple oder Samsung haben im Oktober in der Volksrepublik China offenbar bloss 6,22 Millionen Geräte abgesetzt. Laut Berechnungen der regierungsnahen China Academy of Information and...
Die Auftragsbücher der KMU sind voll, die Produktion nimmt aufgrund der anhaltenden Lieferprobleme aber nur wenig zu. Vieles spricht dafür, dass die Materialengpässe im neuen Jahr nachlassen. Für eine Trendwende gibt es laut Raiffeisen aber noch keine Anhaltspunkte.
Der Raiffeisen KMU PMI ist im Dezember von 55.3 auf 55.9 Indexpunkte gestiegen und blieb damit zum zehnten Mal in Folge über der Wachstumsschwelle, wie der aktuelle Konjunkturindikator zeigt. In jedem der letzten zehn Monate hat sich die Geschäftslage der befragten KMU (kleine und mittlere Unternehmen) im Vergleich zum jeweiligen Vormonat also verbessert. Das Wachstum war aber zuletzt nicht mehr so hoch wie in den Sommermonaten, als der Raiffeisen KMU PMI zeitweise deutlich über 60 notierte.
In der Zwischenzweit habe sich vor allem die Produktionsdynamik verlangsamt, was auf die anhaltenden Materialengpässe zurückzuführen ist. "KMU kommen schlechter mit der Lieferproblematik zurecht als Grossunternehmen, wie der Vergleich vom Raiffeisen KMU PMI zum Einkaufsmanagerindex von procure.ch zeigt, der die Gesamtwirtschaft abbildet", so Raiffeisen.
Die meisten Subkomponenten der beiden PMIs notieren auf ähnlich hohen Niveaus, bei der Entwicklung der Einkaufslager zeigen sich aber grosse Unterschiede. Während es bei den Grossunternehmen zuletzt zu einem historisch starken Lageraufbau kam, ist die entsprechende Subkomponente beim Raiffeisen KMU PMI zuletzt wieder unter die Wachstumsschwelle von 50 gerutscht. Der PMI von procure.ch notiert deshalb auf einem höheren Niveau als der Einkaufsmanagerindex von Raiffeisen (siehe Grafik).
Bei den KMU hat sich im Dezember die Auftragsdynamik zwar nochmals spürbar beschleunigt, die Produktion ist aber erneut nur wenig gewachsen. Die entsprechende Subkomponente verharrte bei 52.5 Punkte und blieb damit deutlich unter dem Durchschnitt von 2021. Die Beschäftigungskomponente wiederum nahm erneut leicht zu, blieb mit 51.5 Punkten aber unverändert nur knapp über der Expansionsschwelle. Die KMU schaffen also stetig neue Stellen, allerdings weiterhin nur im überschaubaren Rahmen.
Sofern sich die Lieferengpässe im Verlauf des neuen Jahres nach und nach lösen, dürften die Unternehmen die Produktion wieder erhöhen, um die angesammelten Auftragsbestände abzuarbeiten. Noch gibt es laut Raiffeisen aber keine eindeutigen Anzeichen dafür, dass sich die globalen Lieferketten bald normalisieren. Das Aufkommen der Omikron-Variante und neue Eindämmungsmassnahmen der Regierungen drohen die Materialengpässe kurzfristig sogar noch zu verschärfen.
Wie die Raiffeisen-Experten weiter ausführen, gibt es für den späteren Jahresverlauf aber Hoffnung auf eine Entspannung bei den Lieferproblemen. Letztes Jahr erlebte die globale Güternachfrage einen regelrechten Boom, weil viele Dienstleistungen nur eingeschränkt verfügbar waren und die Konsumenten ihre Ersparnisse erhöhen konnten, z.T. auch wegen staatlichen Unterstützungszahlungen. Die überdurchschnittlich grosse Nachfrage sei der Hauptgrund für die Belastung der globalen Lieferketten. Eine Wiederholung dieses Nachfragebooms in 2022 sei aufgrund der gesättigten Güternachfrage der Konsumenten aber wenig wahrscheinlich.