22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Bevölkerung und Wirtschaft sehen sich zunehmend veränderten Wetterrisiken ausgesetzt. Ein Grund dafür sind in Europa vermehrt auftretende persistente Wetterlagen mit lang anhaltender Trockenheit oder Niederschlägen, die zu Dürren bzw. Hochwasser an Flüssen führen können, schreibt Munich Re. Daneben steigen auch unwetterbedingte Schadenereignisse an. Neben höheren direkten Schäden kann dies auch zu erheblichen Umsatzeinbußen von Unternehmen führen, deren Absatz vom Wetter abhängig ist.
Die Zahl von wetterbedingten Naturkatastrophen, die Schäden verursacht haben, ist von 1980-2013 weltweit auf etwa das Dreifache gestiegen. Auch die Zahl konvektiver (Gewitter-) Schadenereignisse in Europa hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdreifacht. Es kommt signifikant häufiger zu intensiven Sommerstürmen mit Hagel. Einer der Gründe hierfür ist der zunehmende Wassergehalt der Atmosphäre. So war der weltweit teuerste versicherte Unwetterschaden im Jahr 2013 ein Hagelsturm in Deutschland mit einer versicherten Schadenssumme von 2,8 Mrd. (Gesamtschaden 3,6 Mrd. ). Im Juni 2014 verursachte der konvektive Sturm Ela in Deutschland, Belgien und Luxemburg wirtschaftliche Schäden von 2,3 Mrd. und versicherte Schäden von 1,8 Mrd. . Der beobachtete Trend zu solchen Wettermustern verändert die Wahrscheinlichkeit sowie die Intensität von Hagel und Sturzfluten und somit mögliche Schäden.
Ein weiterer sich abzeichnender Trend sind länger anhaltende Wetterlagen. Im Fall von Hochdruckeinfluss im Sommer kann dies zu Hitzewellen und Dürren führen, unter Tiefdruckeinfluss zu Flussüberschwemmungen. Darauf sind die Überschwemmungen in Deutschland, Tschechien und Österreich zurückzuführen, das im Jahr 2013 teuerste Wetterereignis mit 9,7 Mrd. Gesamtschaden (2,4 Mrd. versichert). In Großbritannien führten Fluten um die Jahreswende zu wirtschaftlichen Schäden von 1,1 Mrd. und versicherten Schäden von 800 Mio. .
Veränderte Wetterrisiken führen zu höherem Schadenrisiko
Die höhere Frequenz und Intensität solcher Schadenereignisse ist lokal nur schwer zu prognostizieren. Zudem verstärken veränderte Gebäudekonstruktionen wie Wärmeschutzfassaden und Solaranlagen die Volatilität der Schadenansprüche. Für Erstversicherer bedeutet dies eine zunehmende Unsicherheit von Erträgen und stärker schwankende Ergebnisse, sagte Ludger Arnoldussen, Mitglied des Vorstands von Munich Re. Veränderte Muster von Wetterrisiken erfordern eine angepasste Risikowahrnehmung und exakt zugeschnittenen Rückversicherungsschutz. Gefahren und mögliche Kumulrisiken müssen besser verstanden und Standorte daraufhin analysiert werden. Um die Bilanzen von Erstversicheren gegen solche Unsicherheiten aus Wetterrisiken zu schützen und damit letztlich auch deren Kunden, eignen sich verschiedene Rückversicherungsdeckungen.
Ungewöhnlich stabile Wetterlagen können zudem den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen bedrohen, z. B. von Energieunternehmen, wenn in einem ungewöhnlich warmen Winter weniger Heizenergie nachgefragt wird. Gegen solche Umsatzschwankungen können sich Unternehmen bei Munich Re direkt mit Finanzinstrumenten absichern. Gerade für Betriebe mit eher dünner Kapitaldecke können Wetterrisiken existenzbedrohend sein, zumal wenn Unternehmen kein ausreichendes Know-how über veränderte Wettertrends und -risiken haben.
Munich Re verfügt in der Beurteilung und Modellierung solcher Risiken über besondere Expertise. Seit 40 Jahren analysieren Experten von Munich Re global Wetter- und Schadensentwicklungen und liefern damit das Basiswissen, um effektive Risikotransferlösungen zu entwickeln.