29.11.2024, 10:15 Uhr
Die Bundesanwaltschaft hat die Privatbank Lombard Odier und einen ehemaligen Mitarbeiter wegen schwerer Geldwäscherei angeklagt. Sie werden verdächtigt, bei der Verschleierung von Gewinnen der Tochter des ehemaligen...
Mitte Januar erschütterte der SNB-Mindestkursentscheid die Märkte und liess den Euro kurzfristig auf unter Parität fallen. Wo wird sich der Euro-Franken-Kurs mittelfristig einpendeln? Lesen Sie mehr in der aktuellen Fondstrends-Umfrage.
Am 15. Januar gab die Schweizerische Nationalbank überraschend das Aus des Euro-Mindestkurses bekannt. Kurzfristig schwächte sich der Euro - auch zur Überraschung der SNB - deutlich auf unter 1 Franken ab, bei Umfragestart notierte der Wechselkurs bei 0,99 CHF. Der Konsens ist, dass sich der Euro wieder erholen dürfte. Gleichzeitig gibt es noch einige Unbekannte in der Gleichung, beispielsweise die Auswirkung des EZB-QE. Auch hat sich die SNB nach dem Mindestkurs-Aus noch weitere Interventionen vorbehalten. Fondstrends wollte daher von seinen Lesern wissen, auf welchen Kurs sich der Euro-Franken-Kurs mittelfristig einpendeln wird.
Ein Drittel der Fondstrends-Leser erwartet, dass der Euro entweder in Parität zum Schweizer Franken (10 Prozent) oder drunter gehandelt wird (22 Prozent). Ein weiteres Drittel erwartet, dass der Kurs sich mittelfristig auf 1,05 CHF einpendeln wird. 27% erwarteten einen Kurs von 1,10 CHF. Dass der Euro aber wieder zum alten Wechselkurs von 1,20 CHF klettert, wird als äusserst unwahrscheinlich angesehen, nur 2% glauben an so einen starken Euro. Ein Blick auf den Wechselkurs zeigt: der Euro hat sich tatsächlich im Verhältnis zum Franken wieder etwas erholt und handelt aktuell bei rund 1,07 Franken.
Die Schweizer Nationalbank hatte die Untergrenze im September 2011 eingeführt, im Interesse der Exportwirtschaft den Franken nicht zu stark ansteigen zu lassen. Dafür war die SNB wohl auch bereit, das Risiko einer zunehmenden Inflation hinzunehmen. Laut LGT Experte Mikio Kumada haben sich aber die Rahmenbedingungen seitdem geändert: Vergessen wir nicht, dass die Anbindung zum Euro in einer ausserordentlichen Zeit stattfand. Die Welt hatte gerade eine Jahrhundert-Finanzkrise hinter sich, in den USA schien sich die Konjunktur einfach nicht erholen zu wollen (Angst vor dem «Double Dip»), während in Europa die «Eurokrise» zu eskalierten drohte. Inzwischen zeigt sich die US-Wirtschaft stark, während die «systemischen» Risiken im Euroraum abgeklungen sind. So ist es nachvollziehbar, dass die SNB einen Schritt in Richtung Normalisierung der Geldpolitik setzen wollte und das Instrument der starren Anbindung des strukturell starken Franken an den Euro, der zunehmend einer Schwachwährungspolitik unterworfen werden wird, als zu restriktiv, fremdbestimmt und marktverzerrend beurteilte."
Während sich Schweizer Konsumenten über den starken Franken freuen, werden Industrieunternehmen unter Druck gesetzt. Wird die Schweiz in eine Rezession schlittern? Machen Sie mit bei unserer nächsten Fondstrends-Umfrage.