22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Versicherungen erachten das Anlageumfeld kurzfristig weiterhin als positiv. Eine weltweite Rezession erwarten sie frühestens im Jahr 2022. Dennoch machen die Versicherer ihre Anlageportfolios robuster, wie eine neue Studie im Auftrag von Blackrock zeigt.
Obwohl der Konjunkturausblick in den Augen der Versicherungen gemäss Studie des Vermögensverwalters Blackrock positiv ist, machen die Institute ihre Portfolios wetterfest. Dazu verbreitern sie ihren Anlagemix, wobei die Investitionen in unkorrelierte Privatplatzierungen und Zinsportfolios die zwei gefragtesten Strategien sind, um Portfolios robuster aufzustellen.
Der Global Insurance Report, an dessen Umfrage weltweit 360 Versicherungen teilgenommen haben, trägt in diesem Jahr den Titel "Re-engineering for resilience". Die Neupositionierungen der Anlagen sollen den Portfolios der Umfrageteilnehmer mehr Robustheit bringen. Die Studie hat zwar ergeben, dass 78% der Teilnehmer die Aussichten für das Anlageumfeld aktuell positiv bewerten. Mehr als die Hälfte erwarten frühestens 2022 eine Rezession. Gleichzeitig aber lässt die Umfrage zunehmende Vorsicht erkennen und den Wunsch, die Robustheit der Portfolios durch eine breitere Streuung der Anlagen zu erhöhen. Daher ist das Interesse an Privatplatzierungen mit tiefer Korrelation gestiegen. 60% der Teilnehmer gaben an, dass sie ihre Investitionen in diesem Bereich innerhalb der kommenden drei Jahre ausbauen wollen.
Die Notwendigkeit, Resilienz mit Rendite zu vereinbaren, deutet auf einen ganzheitlicheren Ansatz bei der Vermögensaufteilung und der Portfoliokonstruktion hin. Rund 80% der Versicherer sind der Meinung, dass es nach wie vor möglich ist, im Bereich verzinster Anlagen marktunabhängige Mehrrenditen (sogenanntes Alpha) zu erwirtschaften. Dabei setzen die Befragten vor allem auf Zins-, Kredit- und Liquiditätsrisiken, jedoch mit verstärktem Fokus auf Robustheit.
Über zwei Drittel der Versicherungen gaben gemäss Studie an, dass sie Nachhaltigkeitsaspekte stärker in ihre Investmentprozesse einbeziehen wollen als noch vor einem Jahr. Allerdings sind noch immer mehr als drei Viertel der Meinung, dass die Integration von ESG-Kriterien (auf Englisch: Environmental, Social, Governance) Kompromisse im Hinblick auf andere Anlageziele erfordert. Der Fokus liegt nach wie vor auf Strategien zur Vermeidung bestimmter Investments anstatt auf Strategien, bei denen Fortschritte im Mittelpunkt stehen.
Für Charles Hatami, Globaler Leiter der Financial Institutions Group bei Blackrock, deutet der anhaltende Bedarf an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten auf einen breiten Branchentrend hin. "In Kombination mit einem ganzheitlichen Portfolioansatz und unter Einsatz des gesamten Anlage-Baukastens können Versicherer Portfolios zusammenstellen, die positiven sozialen Nutzen stiften. Gleichzeitig sind sie so in der Lage, eine wahrscheinlich längere Periode niedriger oder sogar negativer Zinsen zu meistern, in der es zu Ausschlägen politischer und wirtschaftlicher Ungewissheit kommen könnte", ist Hatami überzeugt.