26.11.2024, 10:19 Uhr
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Die Reichen haben vor der Corona-Krise trotz Konjunktureintrübung und internationaler Handelskonflikte weltweit 9% mehr Vermögen angehäuft. In der Schweiz stieg die Zahl der Dollar-Millionäre um 13,9% an, wie aus dem Capgemini World Wealth Report 2020 hervorgeht.
Im 1. Quartal 2020 wurden durch die Auswirkungen von COVID-19 im Laufe der Monate Februar und März 2020 weltweit über 18 Bio. US-Dollar von den Märkten vernichtet, bevor sie sich im April teilweise erholten. Das Beratungsunternehmen Capgemini schätzt einen Rückgang des globalen Wohlstands von 6 bis 8% bis Ende April 2020 (gegenüber Ende 2019).
In dem am Mittwoch veröffentlichten "World Wealth Report 2020" blickt Capgemini auf die Vermögensentwicklung vermögender Privatpersonen (High Net Worth Individuals, HNWI) im letzten Jahr zurück. 2019 war ein Jahr des Abwartens, das von einem globalen Wirtschaftsabschwung, internationalen Handelskriegen und politischen Unwägbarkeiten wie Brexit, sozialen Unruhen in Hongkong und lateinamerikanischen Machtspielen geprägt war. Nichtsdestotrotz wuchs die Anzahl der vermögenden Privatpersonen und ihr Vermögen im Jahr 2019 um jeweils fast 9%.
Vor allem gestiegene Aktienkurse trieben 2019 das Vermögen der Dollar-Millionäre weltweit gegenüber dem Vorjahr um 8,6% auf insgesamt 74 Bio. US-Dollar hinauf. Zugleich stieg die Anzahl der HNWI weltweit, die über ein anlagefähiges Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar verfügten, um 19,6 Mio. Personen. Das waren 8,8% mehr als im Jahr 2018. Das Ultra-HNWI-Segment war für 32% der weltweiten Zunahme des HNWI-Vermögens verantwortlich. 2018 waren die UHNWI für 75% des weltweiten Vermögensrückgangs verantwortlich gewesen.
Die Vereinigten Staaten, Japan, Deutschland, China und Frankreich blieben auch 2019 die fünf Länder mit den meisten HNWI, wobei deren Anzahl gegenüber 2018 deutlich zunahm. Die vier führenden Länder stellten 2019 fast 62% der HNWI, die über 67% des weltweiten HNWI-Vermögens verfügten. Die Schweiz nimmt in dieser Aufstellung den siebten Rang ein. Die Zahl der Dollar-Millionäre stieg hierzulande um 13,9% auf 438'000. Ihr Gesamtvermögen stieg um 14,1%.
Zum ersten Mal seit 2012 führte die asiatisch-pazifische Region (APAC) nicht das globale Vermögenswachstum der HNWI an. Nordamerika war 2019 die treibende Kraft mit einer Zunahme des Vermögens um 11%. Auf die Region entfielen 39% der weltweit frischgebackenen vermögenden Personen und 37% des Vermögenswachstums der HNWI (2,2 Bio. USD). Die Wachstumsperformance in Europa übertraf 2019 die der wichtigsten aufstrebenden Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika mit einem HNWI-Zuwachs und Vermögenswachstum von rund 9%. APAC blieb mit einem Wachstum von nur 8% hinter der durchschnittlichen weltweiten Wachstumsrate (9%) zurück.
Während des gesamten Jahres schnitten sowohl Aktien als auch Anleihen gleich gut ab und durchbrachen die übliche negative Korrelation zwischen diesen beiden Anlageklassen. Die Zukunft sei sowohl für die Märkte als auch für Investoren schwer abschätzbar, da sich das individuelle Investitionsverhalten im Zuge der zunehmenden Informationstransparenz und der komplexen geopolitischen Interdependenzen weiterentwickle. Zweifellos werde 2020 auch ein Jahr mit ungewöhnlichen Marktwachstumstrends sein, so Capgemini.
Capgemini berücksichtigt bei dem jährlich erstellten "World Wealth Report" Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, alternative Investments, Bargeld sowie Immobilien, sofern sie nicht selbst genutzt werden.