26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Eine höhere Indexorientierung von Investmentfonds brachte in steigenden Märkten Mehrwert und dauerhafte Ertragsperlen sind eher in kleinen bis mittelgrossen Fonds-Portfolios zu finden. Dies ergab eine Studie der der GECAM AG (German Capital Management AG).
Bei steigenden Märkten zahlt sich wohldosierte Aktivität im Fondsmanagement aus. So schafften im Bullenjahr 2009 aktiv gemanagte Investmentfonds teilweise deutlichen Mehrwert gegenüber dem Markt, wenngleich dabei ihre Benchmarknähe mitunter sogar zugenommen hat. „Ein Anstieg der Korrelation, das heisst der Indexorientierung, muss per se nichts Negatives sein. Allerdings brauchten Fondsmanager bei aller Ruhe auch Gespür für einzelne Ertragsperlen, um in einem überwiegend indexnahen Basisportfolio Mehrwert gegenüber anderen Fonds oder der Benchmark zu erzielen“, kommentiert Uwe Leonhardt, Vorstand der GECAM AG, die Ergebnisse der aktuellen Studie, die das Korrelationsverhalten und die Managementerfolge von mehr als 8.000 Investmentfonds über drei Jahre bzw. einem Jahr untersuchte.
Aktienfonds korrelieren am stärksten zum Index
In den
vergangenen drei Jahren bildeten 75 Prozent aller untersuchten Investmentfonds
ihre Benchmark zu 70 Prozent und mehr ab. Aktienfonds wiesen dabei mit einer
durchschnittlichen Korrelation von 90 Prozent die höchste Indexorientierung
auf. Am entgegen gesetzten Ende der Skala standen erneut die Dach- und
Mischfonds. Sie bildeten ihren jeweiligen Vergleichsindex im Schnitt zu 67
Prozent ab. Im Jahre 2009 fuhren die gemischten Portfolios ihre Aktivität
allerdings etwas zurück. So stieg die durchschnittliche Indexnähe auf 73
Prozent. Dies ging mit
einer deutlichen Verbesserung der Managementerfolge einher: 57 Prozent der
Dach- und Mischfonds schafften es, ihre Benchmark im vergangenen Jahr zu
übertreffen, während dies über drei Jahre 30 Prozent der Mischportfolios
gelang. Die erwirtschaftete Outperformance erhöhte sich um durchschnittlich 5
Prozentpunkte. „Entscheidend war im vergangenen Jahr vor allem das richtige
Timing in der Justierung von Aktien- und Obligationenquote und damit eine
gewisse Annäherung an den Mischindex“, erklärt Leonhardt.
Kleinere Aktienfonds erfolgreicher
Bei
Aktienfonds, die ihre Benchmark über das vergangene Jahr schlagen konnten,
erhöhte sich der Anteil auf 50 Prozent, während er über 3 Jahre bei 41 Prozent
lag. Besonders hohen Erfolgsunterschied zeigten die Emerging Markets Aktienfonds:
Hier trennten im Börsenjahr 2009 unglaubliche 82 Prozentpunkte den Primus vom
schwarzen Schaf. Neben der
thematischen Ausrichtung und der Gewichtung von Assetklassen hing der Erfolg
von Fondsmanagern massgeblich von der Höhe des verwalteten Volumens ab. Aktienfonds,
die sich über die letzten drei Jahre besser als der Markt entwickelten, waren
mehrheitlich unter den kleinen bis mittelgrossen Portfolios zu finden. „In der
Regel haben Anleger aber genau diese Ertragsperlen nicht in ihren Depots,
sondern verschenken stattdessen mit einem Grossteil der Flaggschiffe wertvolle
Performance“, sagt Leonhardt.
Aktiv gemanagte Obligationenfonds enttäuschen
Obligationen-
und Geldmarktfonds orientierten sich über drei Jahre im Schnitt zu 66 Prozent
an ihrem Index. Diesen relativ benchmarkfernen Ansatz konnten sie mehrheitlich
jedoch nicht in Outperformance ummünzen. Das zeigt sich besonders deutlich bei
der gewichtigen Anlagekategorie der europäischen Anleihenkurzläufer: Nur 2
Prozent, also ganze 3 der insgesamt 183 Fonds, übertrafen den Vergleichsindex
über die vergangenen drei Jahre. Unter allen Obligationen- und Geldmarktfonds
gelang dies auch nur 12 Prozent der Portfolien. In der kurzen Frist erhöhte
sich jedoch auch hier die Zahl der Outperformer deutlich: 59 Prozent aller
untersuchten Anleihefonds schafften Mehrwert gegenüber dem Markt. „Outperformer
punkteten 2009 vor allem mit den vielen gut verzinsten Unternehmensanleihen,
während Anhänger von Staatstiteln einen Dämpfer erhielten“, erklärt Leonhardt
das Ergebnis.
Studie zum vierten Mal durchgeführt
Zum vierten Mal
in Folge hat die GECAM AG das Korrelationsverhalten von Investmentfonds
untersucht. In der diesjährigen Auswertung wurden insgesamt 8.650 in Europa zum
Vertrieb zugelassenen Aktien-, Obligationen-, Geldmarkt-, Dach- und Mischfonds
aus 158 Anlagekategorien hinsichtlich ihrer Indexorientierung und Managementerfolge
über die letzten drei sowie im vergangenen Jahr analysiert. Stichtag der
Untersuchung war der 31. Dezember 2009. (cl)