Straumann trennt sich von DrSmile

Straumann verkauft das Geschäft mit Zahnschienen, welches Verluste eingefahren hat. (Bild pd)
Straumann verkauft das Geschäft mit Zahnschienen, welches Verluste eingefahren hat. (Bild pd)

Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann sorgt für mehrere Überraschungen. Einerseits hat das Unternehmen dank eines guten Geschäftslaufs die Ziele für das Gesamtjahr angepasst. Zudem trennt sich der Konzern überraschend von seinem Schienen-Geschäft DrSmile.

14.08.2024, 09:27 Uhr

Redaktion: awp/sw

Dass Straumann am Ende seine Ziele nach oben angepasst hat - speziell die Margenziele - dürfte auch der Trennung von DrSmile zuzuschreiben sein. Immerhin liefen die Geschäfte mit dem deutschen Aligner-Spezialisten schon eine Weile nicht wie erhofft. Im Gespräch mit AWP bestätigt CEO Guillaume Daniellot denn auch, dass das Geschäft zuletzt Verluste eingefahren hat.

Straumann verkauft den Schienen-Spezialisten nun an die spanische Impress Group, mit der erst am gestrigen Dienstag eine verbindliche Verkaufsvereinbarung unterzeichnet wurde. Straumann werde aber eine Beteiligung von 20 Prozent behalten, wie der CEO weiter sagt.

Ausblick erhöht

Laut Analysten dürfte es auch diesem Verkauf zu verdanken sein, dass Straumann zuversichtlicher nach vorne schaut. Zusammen mit den Zahlen hat Straumann am Morgen den bisherigen Ausblick nach oben angepasst. Demnach strebt das Unternehmen für das Gesamtjahr 2024 neu ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich (bislang hoch einstellig) und eine Marge von rund 27 bis 28 Prozent (zuvor rund 26%) zu konstanten Wechselkursen an.

Die angehobene Guidance kommt für viele Experten überraschend, vor allem, da zahlreiche Konkurrenten zuletzt eher mit negativen Nachrichten für Schlagzeilen gesorgt hatten. Mit den Zahlen selbst hat Straumann ausser beim Umsatz besser als erwartet abgeschnitten. Die Zahlen sind durchwegs angepasst und berücksichtigen DrSmile nicht mehr.

Den Umsatz beziffert das Unternehmen in seinem Communiqué auf 1,27 Milliarden Franken, ein Plus von 11,3 Prozent. Organisch, also ohne Akquisitionen und Währungseffekte, betrug das Wachstum 16,1 Prozent (Vorjahr 7,5 Prozent).

Nachdem die Straumann-Aktie im ersten Quartal wegen sehr starker regionaler Unterschiede noch deutlich unter die Räder gekommen war, steht die Entwicklung der einzelnen Verkaufsregionen nun etwas stärker im Fokus. So legten die Umsätze in der wichtigsten Region Europa, Naher Osten & Afrika im zweiten Quartal in der Berichtswährung um 11,6 Prozent zu, nachdem sie in den ersten drei Monaten leicht rückläufig waren. Auch in Nordamerika zogen die Einnahmen mit +4,7 Prozent wieder an (Q1: -2,3%). Anhaltend stark blieben Asien (+26,4%) und Lateinamerika (+8,4%).

Wachstum geht weiter

«Wir sind davon ausgegangen, dass die Geschäfte in den USA im zweiten Quartal besser ausfallen würden als zum Jahresauftakt», sagt Daniellot. Dies sei nun auch der Fall gewesen. «Ausserdem sehen wir in den USA einen stabilen Patientenzulauf.» Dies wird auch mit Blick nach vorne das weitere Wachstum in der Region stützen. Mit Blick auf China stellt der CEO eine allmähliche Normalisierung bei den Wachstumszahlen in Aussicht. Daniellot geht davon aus, in China ein jährliches Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent erzielen zu können.

Neben dem Umsatz hat Straumann vor allem auf Gewinnebene zugelegt. So fiel der Betriebsgewinn (EBIT) mit 336,1 Millionen Franken höher aus als die 296,6 Millionen des ersten Semesters 2023 aus. Unter dem Strich verblieb ein höherer Reingewinn von 268,2 Millionen Franken (Vorjahr 206,0 Millionen Franken).

Die Erfolgsrechnung wird zudem auf «Kern»-Basis dargestellt, was gewisse Sonderposten ausklammert. Dieser Kernreingewinn lag im ersten Semester bei 282,1 Millionen Franken (Vorjahr 228,7 Millionen Franken).

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