Stimmung der Einkaufsmanager verbessert

Aufhellung bei Dienstleistungen, in der Industrie fehlen Aufträge.  (Bild: shutterstock.com/goalman74)
Aufhellung bei Dienstleistungen, in der Industrie fehlen Aufträge. (Bild: shutterstock.com/goalman74)

Die Einkaufsmanager in der Schweiz blicken wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Im Dienstleistungssektor deutet sich eine Rückkehr zum Wachstum an, in der Industrie wird diese Schwelle fast erreicht. Negativ war im Juli die Inflation.

03.08.2020, 11:55 Uhr

Redaktion: hf

Der Einkaufsmanagerindex (PMI, Purchasing Managers Index) gilt als Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung. Im Juli hat er sich saisonbereinigt auf 49,2 verglichen mit 41,9 im Vormonat aufgehellt. Ein Wert von 50 und mehr zeugt von Expansion, ein Wert darunter von Rezession. Ökonomen hatten allerdings einen höheren Wert prognostiziert. Im Juni war der PMI noch leicht gesunken.

Trotz der höheren Produktion hat sowohl der Bestand der Verkaufs- als auch der Einkaufslager im Juli abgenommen. Dies ist laut den Angaben der Credit Suisse, die den Index publiziert, ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage höher war als ursprünglich erwartet.

Auftragsbestand mässig

Der nach wie vor sinkende Auftragsbestand lasse aber erwarten, dass die Erholung der Produktion in Zukunft eher schleppend verlaufen werde. Der Personalbestand hat im Juli weiter abgenommen, wenn auch in geringerem Ausmass als noch im Vormonat.

Der PMI des Dienstleistungssektors hat stärker als der Industrie-PMI auf den Lockdown und dessen Lockerungen reagiert. Im April war er auf 21,4 massiv eingebrochen. Jetzt erreichte er im Juli mit 51,6 wieder knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Im Juni wurde ein Wert von 49,1 ausgewiesen.

Im Dienste-Sektor hat sich die die Komponente Geschäftstätigkeit abermals verbessert, die Dynamik der Erholung flache aber zusehends ab, kommentiert Credit Suisse die neueste Erhebung. Darauf würden auch lassen auch die Entwicklungen der Subkomponenten "Neuaufträge" und "Auftragsbestand" schliessen. Nur wenig verbessert hat sich zudem die Arbeitsmarktlage. Nach wie vor wird Personal abgebaut, und die Quote der Angestellten in Kurzarbeit verringerte sich nur marginal.

Ökonomen hatten im Vorfeld der Publikation für den Dienstleistungs-PMI mit höheren Werten gerechnet. Es wurde ein Anstieg auf 55,0 erwartet. Für den Industrie-PMI lagen die Schätzungen zwischen 47 und 50.

Der PMI und das KOF-Konjunkturbarometer gelten als die beiden wichtigsten Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft. Das KOF-Barometer hatte zuletzt auch eine Aufwärtstendenz signalisiert. Der Juli-Wert legte um 25,1 auf 85,7 Punkte zu. Im Mai war er mit 49,6 Punkten auf ein historisches Tiefst gefallen.

Teuerung minus 0,9%

Nach einem stabilen Vormonat ist die Preisentwicklung wieder in den negativen Bereich gefallen. Konkret verbilligten sie sich um 0,2%, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) gleichentags mitgeteilt hat. Der Landesindex der Konsumentenpreise lag im Juli 2020 bei 101,2. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken er respektive die Inflation um 0,9%.

Damit lag die Inflation am oberen Ende der Erwartungen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten für den Juni eine negative Teuerung zwischen 0,1 und 0,4% vorhergesagt und für die Jahresteuerung einen Wert zwischen -0,9 und -1,2%.

Der Rückgang im Juli um 0,2% zum Vormonat führt das BFS unter anderem auf die im Rahmen des Ausverkaufs reduzierten Preise für Bekleidung und Schuhe zurück. Günstiger wurden auch die Preise für Mobilnetz-Kommunikation oder für die Kategorie "andere Früchte" wie Melonen und Trauben.

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