26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Nach dem desolaten Jahr 2008 erlebten die Wertpapierbestände in den Kundendepots der Banken in der Schweiz 2009 eine Renaissance. Dies ist zum grösseren Teil Kursgewinnen und zu einem kleineren Teil aber auch Mittelzuflüssen in die diversen Anlageklassen zuzuschreiben. Dabei scheinen institutionelle Anleger an Bedeutung zu gewinnen.
Ausländische Privatkunden verunsichert
Der internationale Druck auf das Schweizer Bankkundengeheimnis scheint unter den Privatkunden einige ausländische Depotinhaber verunsichert zu haben. Deren Wertpapierbestände sind 2009 lediglich um 1,5% auf 681 Mrd. Franken gestiegen und liegen 34,6% unter dem Stand von Ende 2007. Bei den inländischen Privatkunden kletterten die Depotbestände demgegenüber 2009 um 14,4% auf 478 Mrd. Franken. Gegenüber dem Rekordstand von 2007 beträgt die Lücke noch 17,3%. Sogar bei den institutionellen Anlegern verhalten sich die Ausländer zurückhaltender als die Inländer. So erreichten die inländischen Institutionellen 2009 ein Plus von 20,4% auf 1,25 Bio. Franken, womit der Stand von Ende 2007 (1,29 Bio. Franken) fast wieder erreicht wurde. Die Wertpapierbestände der ausländischen Institutionellen mehrten sich unterporportional um 13,9% auf 1,58 Bio. Franken, womit zum Stand von 2007 noch ein Minus von 12,4% besteht.
Rekordstand bei Vermögensverwaltern und Kollektivanlageinstitutionen
Bei den inländischen Institutionellen bilden die Versicherungen und Pensionskassen mit einem Anteil von 638 Mrd. Franken beziehungsweise 51% die grösste Gruppe. Die Pensionskassen allein hielten per Ende 2009 Wertpapierbestände von 412 Mrd. Franken in den von der SNB erfassten Depots. Finanzierungs- und Vermögensverwaltungsinstitutionen managten per Jahresende 564 Mrd. Franken. Dies ist neuer Rekordstand! Gegenüber 2008 ergibt sich ein Plus von 27,6% und gegenüber 2007 ein solches von 0,7%. Von diesen Instituten wiederum entfällt ein Grossteil der Vermögen auf Kollektivanlageinstitutionen gemäss KAG. Sie wiesen per Ende 2009 413 Mrd. Franken aus. Auch dies ist neuer Rekordstand. Gegenüber Ende 2008 ergibt sich ein Plus von 33,2% und gegenüber Ende 2007ein solches von 8,7%.
Sinkender Fondsanteil bei Ausländern
Der Gesamtbestand an Kollektivanlagen wie Fonds in allen Depots betrug Ende 2009 notabene 1,30 Bio. Franken, 9,7% mehr als 2008 und 22,9% weniger als 2007. Auch hier ergibt sich bei den in- und ausländischen Depotinhabern eine unterschiedliche Entwicklung. Bei den Inländern erhöhten sich die Engagements in Kollektivanlagen 2009 um 22,4% auf 617 Mrd. Franken und bei den Ausländern lediglich marginal um 0,3% auf 686 Mrd. Franken. Die Lücke zu 2007 beträgt bei den Inländern nur 10,4%, bei den Ausländern aber 31,4%. Während der Fondsanteil in den Depots der Inländer mit knapp 32% stabil blieb, sank er bei den Ausländern von 32,6 auf 28,5%. Gesamthaft gesehen ermässigte sich die Fondsdurchdringungsrate von 32,2% im Jahr 2007 auf 29,9% per Ende 2009.
Steigende Risikobereitschaft
Ein Blick auf die Entwicklung der Direktanlagen erlaubt auch grundsätzliche Aussagen zur Asset Allocation und zur Risikobereitschaft der Anleger. Geldmarktanlagen (und damit der Grad der Risikoaversion) stiegen von Ende 2007 bis 2008 von 94 Mrd. Franken bzw. 1,8% auf 130 Mrd. Franken bzw. 3,4% der Anlagen. Sie erreichten Ende Februar 2009 ein Höchst von 141 Mrd. Franken beziehungsweise 3,8% aller Anlagen - per Ende 2009 betrugen sie noch 114 Mrd. Franken (2,6%). Auch der Anteil an Obligationen kletterte von 2007 bis 2008 von 23,3 auf 29,2% und ermässigte sich per Ende 2009 leicht auf 28,4%. Die Aktienquote fiel von 36,1% per 2007 auf nur noch 30,0% per 2008 und vergrösserte sich per 2009 auf 33,5%. Damit scheint sich die Risikobereitsschaft seit Februar 2009 zu erhöhen, was sich auch in der Kursentwicklung der Aktien spiegelt.
Link zu den Daten der SNB