So macht sich Flix fit für den Börsengang

Bekannt sind die grünen Busse, in Deutschland setzt Flix auch auf die Schiene. (Bild gopixa/Shutterstock)
Bekannt sind die grünen Busse, in Deutschland setzt Flix auch auf die Schiene. (Bild gopixa/Shutterstock)

50 Prozent mehr Gäste im ersten halben Jahr und höhere Prognosen für die Zukunft. So macht sich die Bus- und Bahnplattform Flix fit für ein grosses IPO.

21.09.2023, 12:54 Uhr

Redaktion: sw

Das deutsche Unternehmen ist vor allem für die grünen Flix-Reisebusse bekannt. Im Heimmarkt ist es mit der Marke Flixtrain auch im Fernverkehr auf der Schiene aktiv und dort einer der wenigen Wettbewerber der Deutschen Bahn. In den USA übernahm Flix vor zwei Jahren die Fernbusmarke Greyhound.

Die Nachfrage hat laut offiziellen Zahlen im ersten Halbjahr deutlich zugenommen. 36 Millionen Menschen nutzten die Angebote des Konzerns. Das waren mehr als 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der wichtigste Markt bleibt Europa: Hier stieg die Fahrgastzahl sogar um drei Viertel auf rund 24 Millionen.

Der Umsatz stieg um 54 Prozent auf 860 Millionen Euro. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag der Halbjahres-Gewinn bei 26 Millionen Euro. «Es ist das erfolgreichste Halbjahr in der Flix-Geschichte», sagte Co-Gründer und CEO André Schwämmlein.

Zehn Jahre nach der Gründung steht Flix vor einem der bislang grössten Schritte. Der Konzern will laut diversen Berichten an die Börse. Laut dem Handelsblatt sind bereits drei Banken als Berater ausgewählt: JP Morgan, Goldman Sachs und BNP.

«Wir sind sehr gut finanziert, ein Börsengang ist nach wie vor eine mögliche Option für uns. Aber wir möchten hier nicht spekulieren», sagte Finanzchef Christoph Debus zum Thema.

Mehrfach betonte er gleichzeitig, dass Flix in der Vergangenheit Prognosen stets eingehalten und häufig sogar übertroffen habe. Statt um mindestens 20 Prozent sollen die Erlöse nun im laufenden Jahr um mindestens 25 Prozent zulegen. «Wir gehen auch im zweiten Halbjahr von einem deutlichen und profitablen Wachstum aus», sagte der Finanzchef.

Gleichzeitig hat Flix den ersten ESG-Bericht vorgelegt, um «den eigenen Pfad zur Klimaneutralität im Jahr 2040» aufzuzeigen, wie Firmenchef-Schwämmlein sagte. Auch das dürfte nicht zuletzt mit Blick auf künftige Investoren an der Börse gemacht worden sein.

Etwa 4 Milliarden Euro wert

Wie schnell ein IPO von Flix konkret wird, ist bislang offen. Zuletzt war in Finanzkreisen berichtet worden, Flix peile den Gang aufs Parkett in der ersten Jahreshälfte 2024 an. Es wäre einer der grösseren Börsengänge in Deutschland. Experten erwarten, dass das Unternehmen mit vier Milliarden Euro bewertet werden könnte. Bei der letzten Finanzierungsrunde im Juni 2021 kam Flix auf einen Wert von rund drei Milliarden Euro.

Seitdem ist der Mobilitätsdienstleister kräftig gewachsen. So übernahm das Unternehmen im Oktober 2021 den US-Busbetreiber Greyhound. Aktuell arbeitet Flix an einer Expansion des Busgeschäfts in Chile und Indien.

Finanziert wird das Unternehmen bisher von Risikokapitalgebern wie General Atlantic, HV Capital, Permira, TCV, Blackrock, Baillie Gifford und Canyon Partners. Die drei Gründer André Schwämmlein, Jochen Engert und Daniel Krauss halten nach letzten verfügbaren Informationen noch knapp mehr als 25 Prozent der Anteile.

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