Skandinavische und asiatische Währungen beliebt

11.03.2010, 11:33 Uhr

Zu den Gewinnern der aktuellen Euro- und Pfund-Schwäche zählen die Norwegische und die Schwedische Krone, der Kanadische Dollar und der Schweizer Franken. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar.



Andeas König
Manager des Pioneer Funds – Total Return Currencies

"Marktteilnehmer bevorzugen derzeit solide Länder mit Schulden- und Haushaltsdisziplin", erklärt Andreas König, Fondsmanager des Pioneer Funds – Total Return Currencies bei Pioneer Investments. Währungsinvestoren fahren wegen der Finanz- und Wirtschaftsprobleme massiv ihr Euro- und Pfund-Engagement zurück. Der Auslöser sei ein Vertrauensverlust der Marktteilnehmer aus Übersee. "Das ist immer Gift für die Märkte", sagt König. Allerdings hält der Währungsexperte die Situation des Euro nicht für beunruhigend: So habe der Euro seit Januar 2010 nur fünf Prozent verloren und koste damit weiterhin etwa 1,37 US-Dollar. "Das ist nichts Aussergewöhnliches", sagt König. Der Euro könne zwar eine weitere Kursschwäche erleiden, kollabieren würde er aber nicht. "Die Probleme, die Europa derzeit mit seiner Währung hat, sind nicht unlösbar und der Währungsdruck kann sogar Impulsgeber für nötige Reformen sein", betont der Fondsmanager.

Als potenzielle Gewinner der aktuellen Entwicklung sieht König vor allem Währungen asiatischer Länder, die sich im wirtschaftlichen Aufschwung befinden, allen voran China. Neben dem Malaysischen Ringgit, dem Südkoreanischer Won, dem Neuen Taiwan-Dollar und der Indischen Rupie profitiere aber beispielsweise auch der Australische Dollar von der Euroschwäche.

US-Dollar an einem "sweet spot"

Dass der US-Dollar wegen der hohen Schulden Amerikas unter Druck geraten könnte, glaubt König nicht: "Derzeit befindet sich der US-Dollar in einem ’sweet spot’, also einer Situation, in der er bei guten wie schlechten Nachrichten profitiert." Erwarten die Marktteilnehmer schlechte Wirtschaftszahlen, werden sie risikoscheuer und verkaufen risikobehaftete Assets, was die Dollar-Nachfrage steigern dürfte. Rechnen sie mit guten Wirtschaftsnachrichten, geht der Markt von schnelleren Zinserhöhungen in den USA aus, was ebenfalls den Dollar stütze. Ausserdem spreche für den Dollar – anders als beim Euro – der einheitliche Wirtschaftsraum mit einer einheitlichen Politik. "Die fehlende politische Union belastet den Euro zusätzlich", so König.

Mit Blick auf das Finanzjahr 2010 rechnet König mit erheblichen Schwankungen an den FX-Märkten. "Doch dadurch entstehen aber auch sehr viele attraktive Möglichkeiten für Währungsinvestments beziehungsweise Währungsfonds", so König. "Es bleibt sehr spannend und interessant dieses Jahr." (mak)

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