22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
2007 erzielten die beiden wichtigsten amerikanischen Biotech-Indices (NBI: 4,6% und BTK: 4,3%) ein knapp besseres Ergebnis als der S&P500, der mit einem Plus von 3,5% (in USD) schloss. Die europäischen Biotech-Titel schnitten trotz eines guten ersten Halbjahres insgesamt deutlich schlechter ab als die US-Biotech Indices und konnten damit nicht an die hervorragende Kursentwicklung des Vorjahres anschliessen.
Die gestiegene Risikoaversion der Investoren infolge der Subprime-Krise traf insbesondere kleinere Biotech-Titel. Auch die beiden Biotech-Schwergewichte Amgen und Genentech mussten herbe Kursverluste hinnehmen. Hingegen entwickelten sich Titel aus der zweiten Reihe, wie Gilead, BiogenIdec oder Genzyme, meist sehr gut. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach dem Sektorausblick für 2008.
Positives Sentiment und günstige Bewertung
Im aktuellen Marktumfeld, das von Inflationssorgen und Bedenken bezüglich der Entwicklung der US-Wirtschaft geprägt ist, findet der defensive Charakter des Healthcare-Sektors bei den Investoren vermehrt Beachtung. Bereits gegen Ende des alten Jahres und insbesondere seit Jahresbeginn konnten sich insbesondere Pharmatitel deutlich besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Möglicherweise ist dies der Beginn einer Sektor-Rotation zugunsten von Healthcare-Titeln.
Innerhalb des gesamten Gesundheitssektors bestechen Biotech-Unternehmen durch die im Vergleich zu Pharma günstigen Bewertungen. Large Cap Biotech Unternehmen haben sich in den letzten fünf Jahren signifikant besser entwickelt als Pharma Unternehmen. So erzielten Large Cap Biotech in diesem Zeitraum eine durchschnittliche jährliche Rendite von über 30%, während die Kursgewinne von Big Pharma im einstelligen Bereich lagen. Nichtsdestotrotz werden aktuell profitable Biotechs im Vergleich zu den grossen Pharmatiteln zu deutlich niedrigeren PEG-Bewertungen gehandelt. Auch im historischen langjährigen Vergleich befinden sich die profitablen und dadurch mit Finanzkennzahlen besser fassbaren Biotech Unternehmen auf P/E und PEG Basis unter dem langjährigen Durchschnitt.
Die starken Kursverluste europäischer Biotech-Titel spiegeln in vielen Fällen mehr die makroökonomischen Unsicherheiten als firmenspezifische fundamentale Probleme wider, was in diesem Segment ebenfalls zu teilweise sehr günstigen Bewertungen geführt hat.
Starke Nachfrage nach Biotech F&E: Konsolidierung und Lizenzdeals
Biotechnologisch hergestellte Medikamente haben in den letzten Jahren die Behandlungsmöglichkeiten für viele Krankheitsbilder signifikant verbessert. Vor dem Hintergrund ablaufender Patente und dünner Pipelines investiert die Pharmaindustrie zunehmend stärker in die Forschung und Entwicklung von Biotech-Medikamenten. Über M&A Transaktionen und Lizenzdeals erhält Big Pharma einen raschen Zugang zu innovativen Biotech-Technologien und Produkten. Wie stark die Nachfrage ist, zeigt die durchschnittliche Preisentwicklung von Lizenzdeals für Medikamente in den letzten Jahren: so erhöhten sich die Kosten für ein Medikament in einer späten Entwicklungsphase von ca. USD 70 Mio. im Jahr 2000 auf aktuell über USD 400 Mio.
Abgesehen von einigen grossen M&A Deals wie die Übernahme von MedImmune durch AstraZeneca für USD 15.6 Mrd. war das Gros der Übernahmekandidaten in 2007 primär bei den kleineren und mittelgrossen Biotechs zu finden. Ca. 60% der übernommen Unternehmen waren gelistet, ca. 40% privat.
Auch für 2008 kann man von einer Fortsetzung des M&A Trends ausgehen allerdings ist es schwer einzuschätzen, welche Geschäftsfelder bevorzugt eingekauft werden. Eines ist jedoch sicher: die Nachfrage nach innovativen Produkten und Technologien bleibt nach wie vor hoch, ebenso wie die bezahlten Prämien diese bewegen sich durchschnittlich im Bereich zwischen 25% und 50%.