25.11.2024, 10:30 Uhr
Das Sportbekleidungsunternehmen Le Coq Sportif hat gemäss einer Mitteilung beim Handelsgericht in Paris die Eröffnung eines gerichtlichen Sanierungsverfahrens beantragt.
Dank der guten Nachfrage nach Anlageprodukten und der langfristig positiven Performance verfügt die Asset Management-Industrie über gute Aussichten. Wer im Massengeschäft mithalten will, setzt auf Skalen- und Kostensenkungseffekte. Die USA sind hier Spitze und beherrschen mittlerweile über 50% des Marktes. Die Schweiz büsst Marktanteile ein.
Grösse spielt wegen der Skaleneffekte im Vermögensverwaltungsgeschäft eine wichtige Rolle. Angesichts der überproportional steigenden Nachfrage nach kostengünstigen passiv gemanagten Anlageprodukten nimmt die Bedeutung der Skaleneffekte sogar noch zu. Dies zeigt die neueste Übersicht von Willis Towers Watson zu den 500 weltweit grössten Asset Managern per Ende 2017 einmal mehr mit aller Deutlichkeit. Demnach wuchsen die Vermögen der 20 grössten Asset Manager im vergangenen Jahr überdurchschnittlich um 18,3% auf 40,6 Bio. US-Dollar. Die Gesamtheit der erfassten 500 Investmentunternehmen verzeichnete ein Wachstum um 15,6% auf 93,8 Bio. US-Dollar. Aktiv verwaltete Produkte machen noch 77,6% des Volumens aus. Vor fünf Jahren betrug der Anteil noch 80,5%. Dementsprechend nahm der Anteil der passiv gemanagten Anlagen von 19,5% auf 22,4% zu.
Klare US-Dominanz
Unangefochtener Leader im Asset Management ist BlackRock (6,29 Bio. US-Dollar), gefolgt mit einigem Abstand von Vanguard Group (4,94 Bio.) sowie State Street Global (2,78 Bio.), alles US-Anbieter. Die US-Dominanz ist offensichtlich: 27 der Top 50-Firmen haben ihren Hauptsitz in den USA, fünf in Grossbritannien, je vier in Kanada und Frankreich, drei in Japan und je zwei in Deutschland sowie der Schweiz (UBS und CS).
Unter den Top 500 figurieren 20 Schweizer Finanzgesellschaften. Dazu zählen neben den Grossbanken vor allem Kantonalbanken, Versicherungen, Banken mit Fokus auf internationale, vermögende Privatkunden sowie spezialisierte Vermögensverwalter wie Partners Group und Fisch Asset Management. Unabhängige Asset Manager, die laut Studie im weltweiten institutionellen Geschäft im Trend liegen, sind nicht die Domäne der Schweiz. GAM figuriert in der Top 500-Liste Ende 2017 mit einem AuM von 0,16 Bio. US-Dollar immerhin noch auf Rang 102.
Zwang zu Skaleneffekten
Doch die Bedeutung der Schweiz als Asset- Management-Standort schwindet im weltweiten Grössenvergleich. Der AuM-Anteil der Schweiz innerhalb der Top 500 hat in den letzten zehn Jahren von 5,4 auf 4,0% abgenommen. Führende Anbieterländer in Kontinentaleuropa sind Frankreich (von 8.0 auf 7,7%) sowie Deutschland (von 7.8 auf 6,5%). Europaweit hat Grossbritannien (von 11,3 auf 7,4%) den Spitzenplatz an Frankreich abgetreten. Die US-Provider scheinen im Massengeschäft besser positioniert zu sein und haben ihre weltweite Führungsposition in den letzten zehn Jahren markant ausgebaut. Ihr AuM-Anteil stieg von 41,6 auf 53,2%.
Dennoch, 2017 markiert das erste Jahr seit 2008, in dem der US-Anteil leicht gesunken ist, trotz dem starken Dollar. Der Zwang zu Skaleneffekten in der Topliga zwingt kleinere Mitbewerber verstärkt zu Partnerschaften und Zusammenschlüssen. Erfolgsfaktoren sind aber auch die Implementierung von nachhaltigen Kriterien in den Anlageprozess, die Anwendung neuer Technologien, die Auswertung von Big Data sowie - wie erwähnt - die Spezialisierung auf Anlagenischen und vermögende Privatkunden. Letztere Anbieter sind jedoch naturgemäss in den Grösstenlisten weniger gut vertreten.