20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Private und geschäftliche Kontakte sind für die Schweizer Bevölkerung erstmals die wichtigeren Quellen für Finanzwissen als das Gespräch mit dem Bankberater. Auch das Internet gewinnt als Wissensquelle zunehmend an Bedeutung. Dies zeigt eine repräsentative Studie von AXA Investment Managers.
Der Bankberater ist out, Schweizer Anleger nehmen die Zügel selber in die Hand: 54 Prozent der Befragten geben an, ihr Wissen über Geld- und Kapitalanlagen im Gespräch mit Freunden, Verwandten und Kollegen erlangt zu haben, während nur noch 42 Prozent Gespräche mit Bank-, Versicherungs- und Finanzberatern als Quelle angeben.
Das Beratergespräch als Wissensquelle hat über die Jahre fortlaufend an Bedeutung verloren. Auch auf die Frage, welche Institutionen respektive Medien Wissen über Geld- und Kapitalanlagen vermitteln sollen, wird das Beratergespräch lediglich von rund 46 Prozent der Befragten als relevant genannt. "Das Misstrauen der Befragten gegenüber der Bankberatung dürfte eine direkte Folge der Finanzkrise und der damit verbundenen Verluste sein", sagt André Thali, der bei AXA Investment Managers für die Distribution in der Schweiz verantwortlich ist.
Finanzen und Wirtschaft neuer Unterrichtsstoff
Eine wesentlich stärkere Rolle in der Wissensvermittlung sollen nach dem Dafürhalten der Befragten künftig insbesondere Bildungsinstitutionen auf allen Stufen einnehmen. In der kürzlich verabschiedeten Grobstruktur des Lehrplans 21 für die Deutschschweizer Volksschulen bilden denn die Themen Finanzen und Wirtschaft auch einen neuen Unterrichtsschwerpunkt.
Im Zeitalter der "Digital Natives" kommt auch dem Internet eine tragende Rolle zu. Nutzen heute 24 Prozent der Befragten das Internet als Informationsquelle, erachten es gar 41 Prozent als künftig relevantes Medium. In den Augen der Befragten wächst auch die Bedeutung von Finanzmessen. Beziehen aktuell erst zwei Prozent der Befragten Finanzinformationen von solchen Messen, sehen sie 16 Prozent der Befragten zukünftig in der Rolle der Wissensvermittlung.
Verstärkte Eigenverantwortung der Anleger
Für den Ausbau ihres Finanzwissens wünschen sich die Schweizer auch vermehrt Bücher und Fachliteratur (35% gegenüber aktuell 14%) sowie Fernsehen (39% gegenüber 28%) und Radio (25% gegenüber 16%) als Informationsquelle. Dies spricht für eine verstärkte Eigenverantwortung der Anleger. Insgesamt wächst die Anzahl der gewünschten Wissensquellen um mehr als die Hälfte auf 4,4 Prozent. "Dass die Schweizer Bevölkerung die Vielfalt der Wissensquellen auch verstärkt nutzt, trägt zur Bildung einer qualifizierten eigenen Meinung bei und unterstützt die Entwicklung mündiger Anleger", ist André Thali überzeugt.