29.11.2024, 10:15 Uhr
Die Bundesanwaltschaft hat die Privatbank Lombard Odier und einen ehemaligen Mitarbeiter wegen schwerer Geldwäscherei angeklagt. Sie werden verdächtigt, bei der Verschleierung von Gewinnen der Tochter des ehemaligen...
Gemäss dem neusten Ranking von Deloitte bleibt die Schweiz mit verwalteten Kundenvermögen von zwei Billionen USD auf Platz eins. Doch andere Standorte holen rasch auf.
Mit zwei Billionen USD an verwaltetem Kundenvermögen behauptet die Schweiz ihren Platz als weltweit wichtigstes Zentrum für die grenzüberschreitende Vermögensverwaltung. Dieser Betrag per Ende 2014 entspricht einem Zuwachs von 14% im Vergleich zum Jahr 2008. Die Schweiz liegt damit noch vor Grossbritannien (1,7 Billionen USD / +13%), den USA (1,4 Billionen USD / +28%) sowie Panama und der Karibik (0,9 Billionen USD / -47%). Den fünften Platz belegt Hongkong, dessen relatives Wachstum von grenzüberschreitenden Kundenvermögen mit einem Plus von 142% (+0,4 Billionen USD) alle anderen überschattet. Dieser Zuwachs reichte aus, um Singapur (+25%) zu überholen und auf den sechsten Platz zu verweisen. Das weltweite Marktvolumen der privaten Vermögensverwaltung internationaler Kunden wuchs von 2008 bis 2014 um 2,2% auf insgesamt 9,2 Billionen USD.
Führendes Vermögensverwaltungszentrum mit stabilem Kundenmix
Daniel Kobler, Head of Banking Strategy Consulting bei Deloitte in der Schweiz, erklärt: Wie die Deloitte Analyse zeigt, bleibt die Schweiz zwar das weltweit grösste Zentrum, doch andere Standorte holen rasch auf insbesondere Hongkong, die USA und Singapur. Die Aufteilung zwischen europäischen und nichteuropäischen Kunden in der Schweiz bleibt beständig. Ausserhalb Europas sind die wichtigsten Marktregionen nach wie vor die USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Japan.
Neue Kundenvermögen und Profitmargen gehen zurück
Das Thema Marktvolumen weckt dagegen gemischte Gefühle: Das Marktvolumenwachstum wird hauptsächlich von der Kapitalmarktleistung und nicht von den Nettoanlagen neuer Kunden angetrieben. Insgesamt verzeichneten internationale Vermögensverwaltungszentren einen Abgang von 23% an Kundenvermögen. Die Schweiz verlor zwar nur 7%, doch es kündigen sich weitere Komplikationen an: Die Profitmarge der Schweiz sank 2014 auf ein geschätztes Niveau von 24 Basispunkten gegenüber 40 Basispunkten im 2008. Daniel Kobler kommentiert: Schweizer Anbieter sind mit mehreren Herausforderungen konfrontiert, sowohl bei der Ertragsrealisierung als auch beim nachhaltigen Kostenmanagement.
Weg zur Wertschöpfung
Internationale Akteure stehen in der Schweiz vor der Aufgabe, durch die Verbesserung der operativen Leistung und die Akquise neuer Kundenvermögen, für ein starkes Wachstum in ihrer Branche zu sorgen. Um mehr Wert zu generieren, sind bei den meisten Banken strategische Änderungen notwendig doch nicht alle Vermögensverwalter müssen den
gleichen Plan verfolgen. Zunächst muss die aktuelle Position in Bezug auf das operative Gewinn- und Kundengelder-Wachstum beurteilt werden. Danach ist das strategische Ziel festzulegen und sind die strategischen Massnahmen zur Verbesserung der Unternehmensperformance zu definieren. Das kann bedeuten, dass man sich von unprofitablen Investitionen trennt, die Produktivität von Kundengeldern steigert oder Wachstumschancen ergreift. Der Bericht zeigt, dass sich die Banken in der Schweiz, welche im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft tätig sind, diesen Herausforderungen mit Hochdruck stellen müssen, um nicht Boden gegenüber der Konkurrenz in ausländischen Vermögensverwaltungszentren zu verlieren.