11.12.2024, 13:36 Uhr
Die Grossbank stellt laut «Wall Street Journal» ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA neu auf. Im Aussendienst gibt es statt zwei nationale Division neu vier Regionen, zusätzlich zu UBS International und...
Die ‘Big 8’ bei den Schweizer Privatbanken erzielten 2022 trotz des widrigen Umfelds gute Resultate; die kleinen Privatbanken haben sich im Vorjahresvergleich deutlich verbessert. Dies das Fazit einer KPMG-Studie.
Die verwalteten Vermögen der Privatbanken in der Schweiz sanken 2022 nach dem Rekordjahr 2021 um 361 Milliarden Schweizer Franken, von rund 3,3 auf rund 2,9 Billionen Franken (-11,1 Prozent). Gründe dafür sind laut KPMG rückläufige Netto-Neugelder und vor allem die negative Performance an den Finanzmärkten als Folge erhöhter geopolitischer und makroökonomischer Unsicherheiten. Die ‘Big 8’ büssten im Vorjahresvergleich 12,7 Prozent ihrer verwalteten Vermögen ein, mittelgrosse Institute 4,9 Prozent und kleinere Banken 6,9 Prozent.
Nach einem starken 2021 fiel das Netto-Neugeld 2022 mit 45 Milliarden Franken deutlich schwächer aus (Vorjahr: 131 Milliarden Franken), was auf ein um 78 Prozent niedrigeres Netto-Neugeld bei den Big 8-Banken zurückzuführen war. Positiv überrascht hat die Gruppe der kleinen Banken: Obwohl sie nur 6 Prozent der verwalteten Vermögen der Branche halten, erwirtschafteten sie im vergangenen Jahr 17 Prozent der Netto-Neugelder der Branche.
Die Erträge der Privatbanken sind 2022 gegenüber dem Vorjahr von 19,7 Milliarden Franken auf 19,9 Milliarden Franken gestiegen, was primär auf deutlich höhere Zinserträge zurückzuführen ist, die im Vorjahrsvergleich über 50 Prozent zugelegt haben. Der Bruttogewinn ist 2022 im Vorjahresvergleich nur geringfügig um 3,4 Prozent auf knapp 5,7 Milliarden Franken gesunken. Überraschend ist die deutliche Zunahme des Bruttogewinns bei den mittelgrossen (+17 Prozent) und kleinen Privatbanken (+28 Prozent).
«Insbesondere die Institute am unteren Ende der Profitabilität konnten sich dank steigender Zinsen eine Verschnaufpause verschaffen. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Herausforderungen für diese Gruppe weiterhin gross sind», erklärt Philipp Rickert, Leiter Financial Services von KPMG Schweiz.
Die Zahl der Privatbanken in der Schweiz ist von 92 per Ende 2021 auf 89 per Ende März 2023 gesunken. Hintermann rechnet mit einer weiteren Konsolidierung, da es trotz der Verschnaufpause weiterhin zahlreiche leistungsschwache Banken gibt.
«Mit Blick auf die Zukunft besteht die Herausforderung darin, profitabel zu wachsen», sagt Christian Hintermann. Angesichts gesunkener verwalteter Vermögen, relativ schwacher Netto-Neugelder, limitierter M&A-Möglichkeiten und bei vielen Banken stagnierender Kosten-Ertrags-Verhältnisse kein einfaches Unterfangen. Zusätzlich müssen die Privatbanken in der Schweiz mit den Kosten und der Komplexität des grenzüberschreitenden Geschäfts, einem Mangel an Talenten sowie zunehmender Digitalisierung und Regulierung fertig werden.
Im Unterschied zu den grossen und kleinen Privatbanken sind die mittelgrossen Institute insofern in einer herausfordernden Situation, als dass sie weder signifikant von Skaleneffekten noch von einer klaren Nischenpositionierung profitieren. «Diese Gruppe der mittelgrossen Privatbanken ist besonders stark gefordert, ihr Business-Modell zu schärfen», sagt Philipp Rickert.