22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
An den internationalen Aktienmärkten setzte sich der Aufwärtstrend ab Mitte Oktober fort, und der MSCI World Index stieg bis Ende November um 2,1% (auf US-Dollarbasis). US-Treasurys und die Anleihen europäischer Kernstaaten legten ebenfalls deutlich zu. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht des festen US-Dollars und sinkender Ölpreise erzielten Hedge Funds positive Ergebnisse.
Am besten schnitten im November die Global Macro- und Trend Following-Strategien ab, die schon im Oktober sehr gut gelaufen waren. Der HFRX Macro/CTA Index stieg im November um 1,7%, während der breiter gefasste HFRX Global Hedge Fund Index ein Plus von 0,3% verzeichnete (jeweils auf US-Dollarbasis).
Anleger, die an den Trades und Themen festhielten, die seit Ende Oktober profitabel gewesen waren, fuhren damit auch im November gut, sagt GAM-Fondsmanager Anthony Lawler. Die lukrativsten Trades waren überwiegend solche, die auf eine Anlageklasse setzen, und das ist bekanntlich die Domäne der Global Macro-Fonds. Ein gutes Beispiel liefern die Devisenmärkte, wo der US-Dollar gegenüber Euro und Yen fünf Monate in Folge an Wert gewonnen hat. Diese nach wie vor sehr beliebten Trades haben zur positiven Wertentwicklung der Global Macro-Strategien seit Juli beigetragen. Fonds, die systematisch in Trends investieren, erzielten im November die besten Ergebnisse, so Lawler weiter. Für Trendfolgestrategien verlief der Monat sehr erfreulich. Im Durchschnitt entfielen die Zuwächse, die sie verbuchten, ungefähr zur Hälfte auf Short-Positionen in Öl und zu einem Viertel auf Long-Positionen in US-amerikanischen und europäischen Anleihen. Den Rest steuerten Long-Positionen im US-Dollar und in Aktien bei.
Für Aktienanleger, die sich an fundamentalen Kriterien orientieren, war die weltweite Erholung der Risikofreudigkeit ab Mitte Oktober vorteilhaft, erläutert Lawler: Event Driven-Aktienpositionen behaupteten sich im November, nachdem sie im Oktober stark unter Druck geraten waren. Equity Hedge-Fonds konnten unterdessen mit dem Monat überwiegend zufrieden sein, da sie von der Aktienrally profitierten. Viele Fonds hielten Short-Positionen im Energiesektor und hatten damit ebenfalls Erfolg.
Gegen Ende des Monats war an den Börsen ein Stimmungswandel in Bezug auf europäische Aktien zu beobachten, sagt Lawler. Verglichen mit US-Aktien stießen europäische Papiere auf mehr Interesse, bedingt durch die niedrigeren Bewertungen und die Einschätzung, dass es in Europa momentan wirtschaftlich nicht weiter bergab geht. Das Bruttoengagement der Fonds liegt weiter in der Nähe des bisherigen Jahreshöchststands, und auch das Nettoengagement ist überdurchschnittlich hoch. Beides deutet auf eine positive Performance der risikoträchtigen Anlageformen bis zum Jahresende hin.
GAM geht deshalb laut Lawler von einem in etwa unveränderten Bruttoengagement im Dezember aus. Die Marktteilnehmer nehmen ihr Bruttoengagement häufig Ende November und Anfang Dezember zurück, doch das ist in diesem Jahr nicht zu beobachten. Demnach erwarten die Börsen, dass die Aufwärtsbewegung europäischer Aktien, des US-Dollars und sogar der Anleihemärkte bis ins nächste Jahr anhalten könnte. Möglicherweise beginnt gerade eine allmähliche Umschichtung in europäische Aktien, was eine wichtige Entwicklung sein könnte. Im Übrigen bleibt die Positionierung der Discretionary-Strategien jedoch weitgehend unverändert. Bei den Systematic Trend Followers sind zwei weitere differenzierte Exposures zu erwähnen: Short-Positionen in Öl und Long-Positionen in Anleihen.
Quelle: GAM, Bloomberg, MSCI, Thomson Reuters