Pioneer sieht keine Blasenbilding bei US-Staatsanleihen

27.10.2010, 13:28 Uhr

Nach Ansicht von Pioneer Investments bieten sich im aktuellen Marktumfeld US-Corporate-Bonds als gute Alternative zu US-Staatsanleihen an. Die Spreads der Corporate Bonds gegenüber Staatspapieren seien hoch genug, um Anleger für das höhere Ausfallrisiko zu entschädigen.

"Den US-Corporate-Bond-Sektor bevorzugen wir derzeit“, sagt Ken Taubes, Investmentchef bei Pioneer Investments in Boston. "Unter den drei Schuldnergruppen Staat, Unternehmen und Endverbraucher sind die US-Unternehmen finanziell am gesündesten; sowohl Investment-Grade- als auch High-Yield-Bonds stellen attraktive Investments dar.“ Kräftige Firmengewinne, hohe Margen sowie die höchsten Cash-Bestände seit vielen Jahren verbunden mit einem relativ geringen Verschuldungsgrad dürften in Zukunft auch die Folgen von steigenden Zinsen abmildern. Deshalb erwartet Ken Taubes sowohl kurzfristig als auch auf Sicht von bis zu fünf Jahren, dass Investoren diesen Sektor übergewichten werden.

Für Anleger, die bereits in US-Staatsanleihen investiert sind, besteht jedoch laut dem Investmentexperten kein Anlass zur Sorge: Im Vergleich zu anderen Anleiheklassen sind US-Staatsanleihen derzeit zwar teuer, zu einer Blasenbildung in diesem Anlagesegment kommt es nach Ansicht von Pioneer Investments aber nicht. Denn die Nachfrage der Anleger nach sicheren, verlässlichen Investments sei hoch, so auch nach US-Staatsanleihen. "Allerdings treibt die hohe Nachfrage auch die Anleihenkurse und drückt damit die Renditen auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahrzehnten“, erklärt Taubes.

Als besonders interessant bezeichnet Taubes die Chancen, die der amerikanische Aktienmarkt mittlerweile bietet: Gemessen an der Bewertung, seien Aktien derzeit attraktiver als Anleihen. "Die Gewinnrenditen übertreffen die Anleihenrenditen in einem Mass, das wir seit den 1970er Jahren nicht mehr gesehen haben“, erklärt Taubes. Und: "Mittlerweile weisen einige Unternehmen eine Dividendenrendite auf, die höher ist als die Rendite der eigenen Firmenanleihe.“ Vor diesem Hintergrund böten sich für langfristig orientierte Anleger gute Einstiegschancen in den Aktienmarkt.

(kab)

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