26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Der russische Aktienmarkt bietet Anlegern auf
Jahressicht das weltweit günstigste Bewertungsniveau, dicht gefolgt von
türkischen Aktien. Zu diesem Ergebnis kommt die Fondsgesellschaft Pioneer
Investments in einer aktuellen Marktuntersuchung.
"Die Gewinne in Russland und der
Türkei werden in den kommenden zwölf Monaten steigen", erwartet Marcin Fiejka,
Manager des Pioneer Funds - Emerging Europe and Mediterranean Equity. Das ergibt
nach Berechnungen von Pioneer Investments für diesen Zeitraum ein erwartetes
Kurs/Gewinn-Verhältnis (Forward P/E) von 6,0 bei russischen Aktien und von 9,2
bei türkischen Aktien. Zum Vergleich: Das durchschnittliche
Kurs-Gewinn-Verhältnis im MSCI-World-Index liegt für die kommenden zwölf Monate
bei 12,3 (Berechnungsgrundlage Ende Mai 2010). "Mit diesen Bewertungen sind die
Aktien beider Länder deutlich günstiger bewertet als die anderer Schwellenländer
und Industriestaaten", so Fiejka.
Solide Finanz- und Währungspolitik der Staaten
Aus fundamentaler Sicht haben politische und
wirtschaftliche Reformen in der Region die Basis für langfristiges Wachstum
geschaffen. "Ausserdem sorgt die zunehmende Integration dieser Staaten in die
europäische Wirtschaft für Wachstumschancen", erklärt Fiejka. Weiterer
Pluspunkt: "Die
solide Finanz- und Währungspolitik der Staaten wirkt sich nun positiv aus",
betont der Fondsmanager. So seien die Kreditausfallversicherungen (CDS) für
fünfjährige Staatsanleihen aus Polen, Russland und der Türkei niedriger als für
jene aus Portugal, Irland, Italien, Griechenland oder Spanien (per 16. Juni
2010).
Türkische Investitionen in Öl- und Gassektor
Vor allem die Türkei profitierte laut Fiejka von
Strukturreformen und der Haushaltsdisziplin der türkischen Regierung. Zudem
entwickele sich das Land zu einer regionalen Wirtschaftsmacht und zu einem
Drehkreuz der internationalen Energieversorgung: als Beispiel nennt er die
derzeit im Bau befindliche Ölpipeline vom Kaspischen Meer über die Türkei nach
Westeuropa. Neben der wachsenden strategischen Bedeutung sind damit auch
umfassende Investitionen in den Öl- und Gassektor verbunden. Als interessante
Werte in diesem Zusammenhang gelten beispielsweise der Raffineriekonzern
Tupras-Turkiye Petrol Rafine und der Anlagenbauer und Energiehändler Turca
Petrol. "Von
Bedeutung ist, dass diese türkischen Unternehmen ihr Wachstum nicht nur
innerhalb der Türkei generieren, sondern auf den internationalen Märkten aktiv
sind", erklärt Fiejka.
Ganz Osteuropa als Anlageregion interessant
In Russland bietet nach Ansicht des Fondsmanagers vor
allem der Binnenkonsum grosse Wachstumschancen, da Inflation und Zinsen
sinken. "Diese
Kombination dürfte die Binnennachfrage stark antreiben", erwartet Fiejka.
Interessant sei vor diesem Hintergrund beispielsweise der russische Baukonzern
PIK, der sich vor allem auf den Bau von Häusern für den Massenmarkt
spezialisiert habe und von den günstigen Rahmenbedingungen profitieren
könnte.
Doch nicht nur einzelne Länder, die gesamte
Anlageregion Emerging Europe und Middle East and North Africa, MENA, erholte
sich nach der Kreditkrise und Lehman-Pleite im Jahr 2008 an schnellsten. Seinen
Tiefpunkt erreichte der MSCI-Emerging-Europe-&-Middle-East-Index bereits am
27 November 2008, während die Kursbarometer der Industrieländer erst Anfang März
2009 die Talsohle durchschritten. (cl)