26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Laut Pioneer Investments bleiben Anleihen aus der Euro-Kernzone gefragt. Ausserdem bieten Staatsanleihen von den sogenannten Rohstoff-Nationen attraktive Investmentchancen.
Der Trend zu Investments in als sicher geltende
Anlagen wird sich weiter fortsetzen. Daran dürfte auch eine schnelle Lösung für
die Schuldenproblematik in Irland wenig ändern, über die in Brüssel aktuell
verhandelt wird. Zu dieser Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer
Investments. "Die Anleger suchen dauerhaft Sicherheit und investieren verstärkt
in Anleihen der Euro-Kernländer sowie in Sachwerte wie etwa Edelmetalle", sagt
Jürgen Rauhaus, Investmentchef bei Pioneer Investments Deutschland. Grund für
diese Entwicklung sei die noch immer andauernde Schuldenkrise in den
Peripherieländern der Eurozone, insbesondere die kostspielige Bankenrettung in
Irland. Hinzu käme die jüngst von Politikern angestossene Diskussion um die noch
ungeklärte Frage nach der Beteiligung von Anleiheinvestoren an der Lösung dieser
Schuldenproblematik.
Investoren fragen nach wie vor in erster Linie Staatsanleihen aus Deutschland, Frankreich, den Benelux-Staaten sowie Skandinavien nach, durchaus auch mit etwas längerer Laufzeit. Allerdings seien Bundesanleihen in ihrer Funktion als "Safe Haven" schon relativ teuer. "Anleger sollten hier erst wieder zugreifen, wenn die Papiere wieder günstiger zu haben sind", erklärt Rauhaus.
Inflation bleibt niedrig
Das Risiko stark steigender langfristiger Zinsen ist
nach Ansicht des Investmentexperten nicht sehr hoch. Dafür gebe es zwei Gründe:
Zum einen bleibe die Inflation niedrig. Zum anderen sei selbst dann nicht mit
massiven Zinssteigerungen zu rechnen, wenn die EZB an ihrer Exit-Strategie
festhält und die Zinsen früher als erwartet erhöht. "In diesem Fall rechnen wir
mit einer Verflachung der Zinsstrukturkurve, also einem unterdurchschnittlichen
Anstieg der langfristigen Zinsen", so Rauhaus.
Vor dem Hintergrund von Rückzahlungsbedenken, dem so genannten Haircut bei Staatsanleihen, sowie aus währungspolitischer Sicht bieten sich auch in anderen Ländern gute Anlagechancen. So zum Beispiel in Asien und in jenen Ländern, die durch ihre starken Rohstoffexporte besonders von den steigenden Preisen in diesem Sektor profitieren. "Diese Länder werden deshalb auch zukünftig solide Wirtschafts- und Haushaltsdaten vorlegen können." Attraktive Investitionsmöglichkeiten eröffnen nach Rauhaus’ Ansicht aber auch jene Staaten, in denen der Zinserhöhungszyklus bald starte oder bereits begonnen habe. "Das sind vor allem Kanada, Norwegen und Schweden, deren Währungen in einem solchen Umfeld Aufwertungspotential bieten", sagt der Investmentexperte.
Begriff Währungskrieg ist unpassend
Interessant in diesem Zusammenhang sei nämlich die
Entwicklung der globalen Welt hin zu einer "Wirtschaft der zwei
Geschwindigkeiten". Zwei Wachstumsregionen mit teilweise hohen
Leistungsbilanzüberschüssen – Asien und Südamerika sowie einige europäische Länder – stünden einer grossen Zahl
von Industrienationen gegenüber, die mit grossen wirtschaftlichen Problemen und
Leistungsbilanzdefiziten zu kämpfen haben. Ausdruck finde diese Entwicklung auch
in der Aufwertung etwa einzelner asiatischer Währungen sowie der
US-Dollar-Schwäche und der Schwäche des Britischen Pfunds. Dies drücke
wirtschaftliche Ungleichgewichte aus, weise jedoch nicht auf einen
"WährungskriegS hin. "Den Begriff Währungskrieg, der mit der jüngsten leichten
Dollarschwäche aufgrund der erneuten monetären Lockerung in den USA häufig
verwendet wird, halten wir deshalb für unangemessen und deplaziert", kommentiert
Rauhaus. (cl)