23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Der Lyxor Hedge Fund Index legte im Mai um +1,2% zu. 10 der 12 Lyxor-Indizes schlossen den Monat mit einem Plus, allen voran der Lyxor Fixed Income Arbitrage Index, der Lyxor LS Equity Long Bias Index, und der Lyxor Global Macro Index (alle +1,9%).
Die meisten Strategien lieferten positive Renditen, mit Ausnahme von CTAs, die unter der Makro-Rotation litten, die im April begann. Über den grössten Teil des ersten Quartals preisten die Märkte eine starke wirtschaftliche Führung der USA ein, was die Reflation ausserhalb der USA unterstützte. Wieder aufkommende Bedenken im Hinblick auf das weltweite Wachstum lösten im April mehrere Trendwenden aus. Die zyklische Abschwächung in den USA und China untergrub die anfällige Wende in der Eurozone durch den Anstieg von Euro, Öl und Renditen. Verstärkt wurde dies durch Gewinnmitnahmen und Verzerrungen durch das QE, insbesondere bei Anleihen, die stark einbrachen.
L/S Equity-Fonds legten nach der ersten schwierigen Maiwoche stark zu. Bei Aktien führte die Makro-Rotation zu einer Neupositionierung aus den Werten mit der stärksten Dynamik in Titel, die Wachstum zu einem angemessenen Preis bieten. In der ersten Maiwoche gaben L/S Equity-Fonds durchschnittlich um -1,2% nach. Es überrascht nicht, dass Fonds mit dem stärksten Long-Bias am stärksten betroffen waren, neben einigen Fonds, die unter der Rotation in Richtung Wachstum und Small Caps litten.
Nach diesen Startschwierigkeiten gewannen die Fonds wieder an Boden. Asiatische und japanische Fonds verzeichneten eine Outperformance. Ihre Märkte wurden durch Reflation und günstige Kapitalflüsse unterstützt. Obwohl die US-Märkte in ihrer Handelsspanne seit Jahresbeginn verharrten, generierten Manager weiterhin Alpha. Die Unterschiede bei US-Aktien verringerten sich weiter, mit Ausnahme von Sektoren, in den es Fusionen und Übernahmen gab. Es setzte jedoch eine bessere fundamentale Preisgestaltung ein. Insbesondere Aktienkurse schienen enger mit der Qualität der Veröffentlichung einzelner KGV verbunden zu sein. Die europäischen Märkte waren hingegen weiter makroökonomisch und thematisch orientiert. Das verschaffte quantitativen Fonds rentable Handelsgelegenheiten im Laufe des Monats.
Lebhafte Fusions- und Übernahmeaktivitäten waren das heise Thema im Bereich Event Driven und gaben Merger Arbitrage-Fonds Auftrieb und boten in gewissem Mase Gelegenheiten für den Ausstieg aus Unternehmensanleihen. Weltweit beliefen sich Fusionen und Übernahmen seit Jahresbeginn auf 1,8 Mrd. US-Dollar. In den USA verteilten sie sich auf ein breiteres Spektrum von Sektoren, darunter Pharma, Medien, Energie und Technologie. Das Universum von rentablen und handelbaren Transaktionen blieb zwar begrenzt, doch innerhalb dieses Universums boten die Spreads von Transaktionen dank komplexerer Operationen und Bieterkämpfen mehr Potenzial. Insbesondere das Platzen der TWC/Comcast-Deals, auf den das Gegenangebot für Charter Communications folgte, wurden von den Lyxor Merger Arbitrage-Fonds angemessen genutzt. Im Durchschnitt machte dies 3% des Engagements des Fonds aus. Das Engagement in den Transaktionen Direct TV und Lorillard war hingegen erheblich höher: durchschnittlich 9% bzw. 7%. Unter gleichen Bedingungen war die Thematik Special Situation von eher weniger starken idiosynkratischen Entwicklungen geprägt. Der Bereich Event Driven hat die Rotation im April und Mai gut überstanden. Sein natürliches Engagement auf den eher robusten US-Märkten und Absicherungen über Indizes sowie ein Engagement im Bereich Goldminen glichen die Belastung durch den Markt wieder aus.
Der Lyxor L/S Credit Arbitrage Index legte im Berichtsmonat um +1% zu. Die Kreditmärkte blieben von der Rotation weitgehend unberührt. Spreads zeigten sich sehr robust. Die anhaltende Stabilisierung der Ölpreise und die Versteilerung der Kurve kamen Anleihen aus dem Energie- und Finanzsektor zugute, zwei Themen, auf die L/S Credit-Fonds in den USA setzten. Sie glichen ein eingeschränktes Alphaumfeld aus. Bei den Unterschieden im Bereich Credit hielt die Mittelwertrückkehr an, während makroökonomische Faktoren bestimmend waren. Auf der anderen Seite profitierten die europäischen Märkte von besseren Fundamentaldaten und einem verzögerten Zyklus, aber der Handel wurde durch Verzerrungen durch das QE und die endlosen Verhandlungen mit Griechenland vor Herausforderungen gestellt.
CTAs verzeichneten eine Underperformance, wobei der grösste Teil des Rückgangs in der ersten Woche zu verzeichnen war. Dies brachte die Performance der langfristigen Modelle seit Jahresbeginn wieder auf +1%. Die Makro-Rotation beeinträchtigte die meisten ihrer wichtigsten Positionen: ihre Long-Positionen im USD, ihr langfristiges US- und EU-Engagement in Anleihen und ihre Short-Positionen in Rohstoffen. Die Renditeunterschiede der Fonds hingen von der Stop-Loss-Abstimmung, der Diversifizierung des Engagements und der Geschwindigkeit der Neupositionierung ab. Im Monatsverlauf wurden die Portfolios tief greifend umgestaltet und wiesen letztendlich ein bei weitem geringeres Risiko auf. Insgesamt wurde das Netto-Engagement um die Hälfte reduziert, wobei der grösste Teil in Relative Value-Positionen umgeschichtet wurde. Relative Value in Anleihen: Short in europäischen Anleihen, leicht long in US-Anleihen. Relative Value in Devisen: Long in GBP und AUD, short in JPY und EUR. Relative Value in Rohstoffen: Long in Metallen und Soft, short in Edelmetallen, neutral in Energie. Der grösste Teil ihres direktionalen Risikos konzentrierte sich auf Aktien.
Die Lyxor Global Macro-Fonds legten um +1,9% zu: eine beeindruckende Performance angesichts der Heftigkeit der Makro-Rotation. Sie waren mit einem Absicherungsansatz zweckmässig positioniert. Insgesamt hielten sie Long-Positionen in US-Anleihen, aber Short-Positionen in EU-Anleihen. Sie waren in Energie neutral positioniert, hielten aber Long-Positionen in Edelmetallen. Ihre grössten Verluste entfielen auf Euro- und US-Zinssätze.
Die Märkte begannen, sich an der Realität zu messen, wobei die Stärke der US-Konjunktur und die Nachhaltigkeit der ersten Auswirkungen der Reflation auf dem Prüfstand standen. In der Gunst stehen Relative Value-Strategien, bis diese Phase abgeschlossen ist, so Jean-Baptiste Berthon, Senior Cross Asset Strategist bei Lyxor AM.
Quelle: Lyxor Asset Management