22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Schweizerinnen und Schweizer blicken optimistisch ins neue Jahr: Ein Drittel glaubt, die eigene finanzielle Situation werde sich 2020 verbessern, von Negativzinsen lassen sich die Wenigsten aus der Ruhe bringen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Internet-Vergleichsdienstes Comparis.
Diverse Banken haben die Schwelle für Negativzinsen im Jahr 2019 kräftig gesenkt. Für 2020 droht laut Comparis eine Abwälzung von Strafzinsen sogar auf Kleinsparer. Nichtsdestotrotz geben sich die Schweizerinnen und Schweizer optimistisch. Eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch bei über 1'000 Personen in allen Regionen der Schweiz zeigt: 33% erwarten für 2020 eine Verbesserung der eigenen Finanzsituation. Das sind so viele wie noch nie in den letzten vier Jahren.
35,7 Prozent der Optimisten begründen die potenzielle Verbesserung mit einem eigenen Wechsel oder dem Wechsel ihres Partners zu einem besser bezahlten Job. "Eine gewisse Ernüchterung bezüglich der eingetrübten Wirtschaftslage scheint trotzdem eingetreten zu sein", beobachtet Michael Kuhn, Consumer-Finance-Experte bei Comparis. So wird deutlich weniger als noch letztes Jahr das Argument "Lohnerhöhung bzw. grösserer Bonus" genannt (30,9 vs. 37,9%).
Nur 13% der Befragten rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Finanzlage im kommenden Jahr. Das sind im Vierjahresvergleich so wenige wie noch nie. Der Anteil der Personen, die keine Veränderung erwarten, ist mit einem Anteil von 54% zwar leicht tiefer als 2018, bewegt sich aber, verglichen mit den bisherigen Befragungen der letzten Jahre, in einer relativ stabilen Bandbreite (52,5 bis 55,7%).
Nicht einmal der Hälfte der Befragten (43,9%) sorgen sich um die anhaltenden Negativzinsen. Dabei zeigt sich ein klarer Generationengraben. Die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen beängstigt das Thema deutlich weniger stark (38,4%) als die über 55-Jährigen (50,6%). Zudem beschäftigen Strafzinsen die Deutschschweizer weniger als die Westschweizer. "Offenbar ist das Thema Strafzinsen für viele noch zu abstrakt, obwohl auch Kleinsparer dieses Jahr akut davon betroffen sein können", meint Kuhn.
Dass er mit dieser Vermutung richtig liegen könnte, zeigen die Antworten auf die Frage nach den persönlichen Handlungsoptionen in Bezug auf die drohenden Negativzinsen, die Wissenslücken offenbaren. 43,5% der Befragten geben an, gar nicht zu handeln. An zweiter Stelle folgt mit 17,8 Prozent der Nennungen die Antwort "Ich werde mehr sparen". Der Anteil der Personen, die wegen der Negativzinsen mehr sparen wollen, ist über alle Einkommensklassen und Bildungsschichten konstant. "Das zeigt, dass das Phänomen der Strafzinsen auf Spareinlagen von einem bedeutenden Teil der Bevölkerung nicht richtig verstanden wird", so der Comparis-Experte. Nur 15,2% der Befragten nehmen die Situation zum Anlass, mehr in Fonds und Aktien zu investieren. 11,3% legen ihr Geld in den Tresor. Und 11,1% überlegen sich einen Bankwechsel.
Wenig Einfluss auf die Konsum- und Finanzentscheidungen der Schweizerinnen und Schweizer hat trotz grosser Medienpräsenz die Frage der globalen Klimaerwärmung. 72,8% der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie nur einen geringen bis gar keinen Einfluss auf das persönliche Verhalten hat. In der Deutschschweiz ist der Anteil derer, die sich unbeeindruckt geben, mit 76,2% sogar deutlich höher als in der Romandie (64,2%).
Die höchste Sensibilisierungsrate weisen die unter 25-Jährigen (34,8%) und die Pensionierten ab 66 Jahren (35,3%) auf. Demgegenüber hat nur für 20,4% der Befragten zwischen 44 und 55 Jahren der Klimawandel einen grossen bis sehr grossen Einfluss auf das Konsum- und Finanzverhalten. "Bei diesem Thema zeigt sich vor allem bei den Personen, die den Schweizer Mittelstandstraum leben, eine grosse Angst vor Veränderungen", mutmasst Consumer-Finance-Experte Kuhn.