26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Das geringe,
aber positive Wachstum bei niedriger Inflation bietet ein günstiges Umfeld für
Unternehmens- und Hochzinsanleihen in Europa. Die Fundamentalwerte
von Schwellenländer-Anleihen haben sich verbessert, aber die
Bewertungsunterschiede sind gering. Dies schreibt M&G Investment ihrem neusten Fixed Income Ausblick für 2011.
positives Wachstum, relativ niedrige Inflationsraten und dass die Zentralbanken
die Zinsen 2011 noch länger niedrig halten werden", sagt Jim Leaviss, Head of
Retail Fixed Interest bei M&G Investments. "Wir rechnen in den USA,
Kontinentaleuropa oder Grossbritannien nicht mit einem Rückfall in die
Rezession obwohl immer die Möglichkeit besteht, dass Fehlentscheidungen wie
etwa ein voreiliger Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik den Auslöser dazu
liefern." Die Inflation dürfte 2011 nicht spürbar steigen. Das verhindern die
schwache Verfassung des Arbeitsmarkts, die grosse Differenz zwischen
tatsächlicher und potenzieller Produktion und weltweite Deflationstendenzen.
Leaviss weiter: "Unsere zentrale
Einschätzung für 2011 geht von einem für Anleihen weiterhin einigermassen
günstigen wirtschaftlichen Umfeld aus. Natürlich gilt es für uns, stets wachsam
zu sein und die Risiken diverser Szenarien im Blick zu behalten, wie etwa die
Möglichkeit weiterer Probleme bei europäischen Banken und Staatsanleihen, eine
Korrektur in China und auch das ist nicht auszuschliessen ein Käuferstreik
am Markt für US-Staatsanleihen. Wir haben es jedoch mit einem Umfeld zu tun, in
dem Unternehmensanleihen auch künftig bessere Ergebnisse liefern können als
Anleihen hochverschuldeter Staaten."
Nach Ansicht von Leaviss hat bei
den Notenbanken Grossbritanniens und Kontinentaleuropas ein Umdenken
stattgefunden. Man stellt nicht mehr ausschliesslich die Geldwertstabilität in
den Mittelpunkt, sondern nähert sich der amerikanischen Federal Reserve an, die
sich der Vollbeschäftigung und der Preisstabilität verpflichtet fühlt.
Notenbanken und Regierungen nutzen alle geld- und finanzpolitischen
Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen, um ein selbsttragendes Wachstum
in Gang zu setzen.
Schuldenkrise in der Eurozone noch nicht überstanden
"Zweifel an der Kreditwürdigkeit
europäischer Staaten werden im nächsten Jahr weiter die Schlagzeilen
beherrschen", glaubt Leaviss. "Uns allen sind die Probleme einiger Randstaaten
der Eurozone bekannt. Falls die starken Schwankungen an den Anleihemärkten der
Randstaaten andauern oder auch nur der geringste Eindruck entsteht, dass
Spanien in finanziellen Schwierigkeiten steckt, werden die Verantwortlichen den
Euro-Rettungsschirm entsprechend vergrössern."
Inmitten der Probleme gibt es
aber in Europa auch Lichtblicke. So läuft es in Deutschland seit Beginn der
Finanzkrise aussergewöhnlich gut das belegen eine Vielzahl von
Konjunkturindikatoren wie Beschäftigung, BIP und Geschäftsklima-Umfragen.
Besonders die deutschen Exporte bewegen sich auf sehr hohem Niveau und tragen
massgeblich zu mehr Wachstum und sinkenden Arbeitslosenzahlen bei.
Günstiges Umfeld für Unternehmensanleihen
Leaviss sagt: "Das
wirtschaftliche Umfeld sowohl für Unternehmens- als auch für Hochzinsanleihen
ist weiterhin günstig. In die Kurse sind immer noch wesentlich höhere
Ausfallraten eingepreist als sie in dieser Phase des Konjunkturzyklus in der
Vergangenheit zu verzeichnen waren. Die Spreads von Unternehmensanleihen in
Grossbritannien, den USA und der Eurozone waren in den letzten Monaten relativ
stabil. Sie liegen weiter über dem Vorkrisen-Niveau."
Bei den Unternehmensgewinnen ging
es 2010 deutlich nach oben. Einige Firmen meldeten Rekordgewinne. Seit der
Finanzkrise haben die Unternehmen in beträchtlichem Umfang Schulden abgebaut,
und die meisten befinden sich von den Fundamentaldaten her in guter Verfassung.
Zudem haben viele Unternehmen, ob mit Investment-Grade- oder High-Yield-Status,
den Rekordtiefstand der Zinsen genutzt, um die Laufzeit ihrer Schulden zu
verlängern.
Attraktive Renditen im High-Yield-Segment
"Am High-Yield-Markt bleiben die
qualitativ besseren BB- und B-Ratings unser bevorzugter Bereich. So bieten
einige mit BB bewertete Anleihen immer noch einen attraktiven Renditeaufschlag
gegenüber BBB-Ratings. In einem schwachen Konjunkturumfeld, in dem mit einer
weiterhin recht geringen Inflation und noch längere Zeit äusserst niedrigen
Zinsen zu rechnen ist, dürfte die Mehrrendite von High-Yield-Bonds gegenüber
Bankguthaben und Staatsanleihen das Interesse der Anleger an der Anlageklasse
aufrechterhalten", erwartet Leaviss. "Wir bleiben in ausgewählten Anleihen von
Finanzinstituten investiert, prüfen aber sehr genau, wem wir unser Geld leihen
und wo wir uns innerhalb der Kapitalstruktur platzieren."
Schwellenländer: Fundamentaldaten besser, Spreads gering
Für die Währungen der
Schwellenländer sind wir im Grossen und Ganzen optimistisch, doch die
Bewertungen an den Anleihemärkten bereiten uns Sorge. So liegen die Renditen
10-jähriger Staatsanleihen aus Indonesien oder den Philippinen auf
US-Dollarbasis nur 1,2 beziehungsweise 1,1 Prozentpunkte über den Renditen
10-jähriger US-Staatsanleihen. Wir reden hier von Staaten mit einem Rating von
BB beziehungsweise BB-, also "Junk"-Status. Schmale Spreads lassen sich
teilweise damit rechtfertigen, dass viele Schwellenländer aus den Fehlern der
Vergangenheit gelernt haben und eine kluge Haushaltspolitik betreiben, was das
Verhältnis von Schulden und Wirtschaftsleistung positiv beeinflusst. "Das
Hauptproblem ist bei Anlagen in Schwellenländer-Bonds, dass die Regierungen
mancher Länder in der Vergangenheit eine Zahlungsunfähigkeit nicht sonderlich
zu fürchten schienen. Die Fähigkeit, Schulden zurückzuzahlen, und die
Bereitschaft dazu, sind zweierlei", sagt Leaviss. (cl)