22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Winter ist da und die meisten von uns brauchen eine Extradosis Vitamine. Metaphorisch gesehen trifft dies auch auf grosse Bereiche der Weltwirtschaft zu. Ein solcher Vitaminstoss könnte der dramatische und unerwartet starke Ölpreisrückgang der letzten Zeit sein. Dieser könnte einen entscheidenden Impuls für das Wachstum der Weltwirtschaft geben, das nach Ansicht von Nordea in den kommenden Jahren wieder anziehen wird.
Durch die relativ schwachen internationalen Trends waren die Bedingungen für das Wirtschaftswachstum in den skandinavischen Ländern, die alle stark vom Aussenhandel abhängen, recht schwierig. Angesichts dieser Entwicklung revidierte Nordea die Erwartungen in ihrer aktuellen Konjunkturprognose erneut nach unten. Schweden und Norwegen konnten trotz der schwierigen Bedingungen relativ passable Wachstumsraten vorweisen, nicht zuletzt dank des kräftigen
Aufschwungs bei der Binnennachfrage. Dänemark und Finnland sind dagegen die Schlusslichter in der skandinavischen Wachstumstabelle. Nach Einschätzung von Helge J. Pedersen, dem globalen Chefökonom von Nordea, wird sich dies in den kommenden Jahren nicht ändern. Nordea rechnet mit einem Anstieg des Gesamtwachstums in den nordischen Ländern von 1,3 Prozent in diesem Jahr auf 2 Prozent im Jahr 2016.
Vor allem in Schweden war die Inflation immer noch extrem niedrig, weshalb die Riksbank den Leitzins aggressiv auf einen historischen Tiefstwert von 0 Prozent senkte. Das Kreditwachstum ist weiterhin lebhaft, und ein starker Anstieg der Wohnimmobilienpreise könnte die finanzielle Stabilität gefährden. Diese Risiken sollen jetzt durch makroprudenzielle Massnahmen verringert werden.
Die Aussichten für die norwegische Wirtschaft hängen stark von den Ölpreistrends ab. Aufgrund der Entscheidung der OPEC, ihre Förderquoten nicht zu reduzieren, ist die Unsicherheit für die Jahre 2015 und 2016 grösser als bisher angenommen. Nordea geht jedoch davon aus, dass die Regierung einem möglichen starken Abschwung mit einer signifikanten finanzpolitischen Lockerung begegnet.
Nachdem die Wirtschaft in Dänemark fünf Quartale in Folge gewachsen ist, stehen die Chancen gut, dass das Land die Wachstumskrise überwunden hat. Denn die Arbeitsmarktlage hat sich signifikant verbessert und der Wohnimmobilienmarkt stabilisiert sich.
Finnland befindet sich dagegen weiterhin in der Rezession. Die Verlangsamung in Russland belastet die finnische Wirtschaft stärker als die anderen nordischen Länder, und da Finnland auch mit schwerwiegenden strukturellen Problemen kämpft, besteht die Gefahr neuer Enttäuschungen im Hinblick auf das Wachstum.