Konsumentenstimmung verschlechtert sich erneut

Die Haushaltsbudgets werden durch die steigenden Preise belastet. (Bild: Shutterstock.com/Tero Vesalainen)
Die Haushaltsbudgets werden durch die steigenden Preise belastet. (Bild: Shutterstock.com/Tero Vesalainen)

Konsumentinnen und Konsumenten erwarten gemäss der Juli-Umfrage des Seco eine schwache Wirtschaftsentwicklung. Die eigene finanzielle Lage wird historisch negativ beurteilt. Die Neigung zu grossen Anschaffungen bleibt stark unterdurchschnittlich. Weiterhin sehr günstig wird die Lage am Arbeitsmarkt eingeschätzt.

03.08.2022, 05:00 Uhr

Redaktion: rem

Der Index der Konsumentenstimmung (−42 Punkte) ist erneut deutlich zurückgegangen, wie das Seco am Dienstag mitteilte. Erstmals werde damit das Niveau nach Ausbruch der Covid-Pandemie im April 2020 (−39 Punkte) leicht unterschritten. Zum einen erwarten die Konsumentinnen und Konsumenten wirtschaftlich schwierige Zeiten: Der Teilindex zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten ist erneut deutlich zurückgegangen. Mit −53 Punkten liegt er weit unter dem langjährigen Mittel (−9 Punkte).

Zum anderen beurteilen die Haushalte ihre finanzielle Lage sehr negativ. Der Teilindex zur vergangenen finanziellen Lage (−35 Punkte) liegt auf einem ähnlich tiefen Niveau wie am Anfang der 1990er-Jahre. Der Teilindex zur erwarteten finanziellen Lage (−35 Punkte) hat den bisherigen Tiefststand von Januar 1995 (−26 Punkte) deutlich unterschritten.

Wie es weiter in der Mitteilung des Seco heisst, gehen zwar die Befragten davon aus, dass die aktuell sehr gute Verfassung am Arbeitsmarkt weiter anhält: Sowohl die Sicherheit der Arbeitsplätze (−27 Punkte) als auch die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen (27 Punkte) werden in der Juli-Umfrage deutlich besser bewertet als im langjährigen Mittel.

Die Haushaltsbudgets werden aber durch die steigenden Preise belastet. Der Teilindex zur vergangenen Preisentwicklung ist im Vergleich zur April-Umfrage markant auf 127 Punkte angestiegen. Der Teilindex zur erwarteten Preisentwicklung (115 Punkte) hat sich erstmals seit Herbst 2020 leicht zurückgebildet. Er verharrt aber weiterhin auf einem hohen Niveau.

Die Preisentwicklung dürfte wesentlich dazu beitragen, dass die Befragten bei grossen Anschaffungen aktuell zurückhaltend sind. Der entsprechende Teilindex notiert mit −43 Punkten nur leicht besser als der Tiefstwert von April 2020 (−48 Punkte).

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